Wo Regenwasser Überschwemmungen verursachen kann
Etwa die Hälfte der Schäden bei Überschwemmungen wird durch abfliessendes Regenwasser verursacht. Eine neue Karte soll nun aufzeigen, wo im Kanton Zürich Gefahrenpotenzial besteht.

Kommt es infolge eines Unwetters zur Überflutung eines Grundstücks oder dringt gar Wasser in Gebäude ein, so kann dies für die Betroffenen sehr unangenehm sein – ganz abgesehen von der Gefährdung von Menschen, Haus- und Nutztieren.
Liebgewordenes und Wertvolles geht unwiederbringlich verloren, die Aufräum- und Reinigungsarbeiten sind mühsam und kräftezehrend, die Wiederherstellung ist langwierig, aufwändig und teuer. Wie die Baudirektion des Kantons Zürich am Mittwoch mitteilt, hätten dies die gewitterbedingten Überschwemmungen im Zürcher Unterland und anderswo einmal mehr deutlich vor Augen geführt.
Wenn Starkregen nicht versickert
Bisher standen bei der Vorsorge gegen Überschwemmungen meist über die Ufer tretende Bäche, Flüsse oder Seen im Fokus. Zwar sei diese Gefahr real. Doch gebe es eine weitere, bisher eher unterschätzte Gefahrenquelle. Neuste Erhebungen zeigen, dass rund die Hälfte aller Überschwemmungsschäden an und in Häusern durch so genannten «Oberflächenabfluss» verursacht werden. Dabei handelt es sich um jenes Regenwasser, das bei einem Unwetter nicht im Boden versickert oder von der Kanalisation aufgenommen wird, sondern über versiegelte oder unversiegelte Böden abfliesst. Oft verwandeln sich dabei Wege und Strassen in Bäche. So dringt das Wasser direkt in Bauten ein, ohne den «Umweg» über ein Gewässer zu nehmen.
Karte für alle einsehbar
Die grosse Bedeutung des Oberflächenabflusses als Ursache von Überschwemmungen macht eine neue, interaktive Karte deutlich. Die «Gefährdungskarte Oberflächenabfluss» entstand als gemeinsames Projekt des Bundesamts für Umwelt BAFU, des Schweizerischen Versicherungsverbands SVV und der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG. Die Karte wurde am Dienstag an einer Medienkonferenz in Bern präsentiert und ist ab sofort auch auf dem GIS-Browser des Kantons Zürich einsehbar.
Das Zürcher Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) und die Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) empfehlen den Grundeigentümerinnen und -eigentümern, auf der Karte zu überprüfen, ob die eigene Liegenschaft oder Bauparzelle im Gefahrenbereich liegt und Schutzmassnahmen angezeigt sind.
Dabei sei zu beachten, dass es sich um eine Hinweiskarte handelt, die im Einzelfall noch plausibilisiert und verifiziert werden sollte. Bei Bedarf beraten die Fachleute für Naturgefahren bei der GVZ Eigentümerinnen und Eigentümer, Planungsprofis im Baubereich sowie Feuerwehren.
Wie die Baudirektion weiter mitteilt, müssten Schutzmassnahmen gegen Überschwemmungen nicht teuer sein. Oft genügten einfache Vorkehrungen, um grosse Schäden zu vermeiden – und damit nicht nur hohe Kosten zu sparen, sondern auch grosse Unannehmlichkeiten abzuwenden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch