Wider die Gespenster im FCB-Keller
Der FC Basel gibt sich vor dem Saisonstart auffällig selbstbewusst. Unklar ist, ob er dazu auch Grund hat.

Irgendwann sagt Marco Streller: «Dann wiederhole ich es halt noch zum hundertsten Mal.» Der Sportchef des FC Basel wirkt in diesem Moment wie ein leicht genervter Vater, der seinem Nachwuchs mit mässig gut überspielter Ungeduld erklärt, dass es da wirklich keine Gespenster im dunklen Keller hat.
Aber Kinder bleiben Kinder – knistert es denn im Keller nicht immer so unheimlich? Und Journalisten bleiben Journalisten – und hat der FC Basel letzte Saison nicht erstmals seit acht Jahren keinen einzigen Titel gewonnen?
Also kann Streller der versammelten Medienschar vor dem Neustart der Super League noch lange erklären, wie das damals geplant war mit den Transfers von Valentin Stocker und Fabian Frei im Winter. Nämlich so: «Wir haben sie geholt, damit sie bereit sind, wenn uns im Sommer Führungsspieler verlassen.»
Die Ziele? Meister, Cupfinal, Champions League
Der FCB sieht sich deswegen trotz der Zweifler im Umfeld gerüstet für die neue Saison. Auch wenn er mit Tomas Vaclik, Michael Lang und Mohamed Elyounoussi noch einmal drei Stammspieler verloren hat, von denen Lang und Vaclik auch Leader in der Garderobe waren.
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Die wichtigsten Transfers der Super League:
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Weil Streller gerne absolute Aussagen hat, sagt er gleich: «Wir halten dieses Kader definitiv für gut genug.» Und was gut genug in Basel heisst, das hat Präsident Bernhard Burgener kurz zuvor definiert: «Wir wollen den Meistertitel zurück und in den Cupfinal. Dazu möchten wir in die Champions League, wobei die Gruppenphase der Europa League das Minimalziel ist.»
Es ist auffällig, wie häufig die Basler die breite Brust betonen, mit der sie sich in die Saison steigen sehen. Und das, obwohl die letzte Spielzeit mit den 15 Punkten Rückstand auf die Young Boys ja durchaus Gründe für ein paar Selbstzweifel geliefert hätte. Doch die Vergangenheit wollen die Basler zwar einerseits «sehr ehrlich» (Streller) besprochen haben. Andererseits aber soll sie nun vor allem ruhen.
Also sagt Streller: «Wir wissen, dass wir jetzt liefern müssen. Aber wir haben auch genug Selbstvertrauen zu sagen, dass wir das tun werden.» Trainer Raphael Wicky erklärt: «Wir haben letzte Saison grosse Dinge abgeliefert, aus denen wir viel Selbstvertrauen ziehen.» Und schliesslich stellt Präsident Burgener zu seiner sportlichen Leitung fest: «Ich spüre viel Selbstvertrauen. Ich hoffe, das wird auch aussen so wahrgenommen.»
Nun, zumindest ist nicht zu überhören, wie selbstsicher sich der FCB selbst gibt. Nur müssen die Basler den Beweis erst antreten, dass es sich dabei nicht um das Pfeifen im dunklen Keller handelt. Eine Schonfrist gibt es jedenfalls nicht. Bereits am kommenden Dienstag steigen sie bei PAOK Saloniki in die Qualifikation zur Champions League.
Drei Runden müssen die Basler überstehen, wenn sie in die Königsklasse wollen. Vor allem aber würde die Unruhe bei einem Scheitern gegen die Griechen bereits Ausmasse annehmen, die Burgeners Treue zu seiner sportlichen Führung auf eine ernsthafte Probe stellen dürften.
Das Eigenlob des Sportchefs als Ansage an den Trainer
Es mag darum vielleicht nicht so beabsichtigt sein. Bemerkenswert ist die Botschaft dennoch, die Streller zu seinen Transfers verbreitet. Zu Rechtsverteidiger Silvan Widmer sagt der Sportchef: «Mit ihm ist uns sicher ein Transfercoup gelungen.» Zum Rest stellt er zufrieden fest: «In unseren Augen haben wir die Abgänge ersetzt.» Die Verantwortung für ein allfälliges Scheitern kann demnach nur bei Trainer Wicky liegen.
Dabei gibt es schon ein paar Fragezeichen. Goalie Jonas Omlin wirkte in der Vorbereitung unsicher. Elyounoussi-Ersatz Aldo Kalulu gilt als Talent, soll aber aus Frankreichs zweiter Liga gleich in die Champions League springen. Und Lang-Nachfolger Widmer kam so spät, dass er nicht ein Vorbereitungsspiel mit seinem neuen Team bestritt.
Andererseits war das vielleicht sogar besser so. Seinen letzten Test gegen Feyenoord Rotterdam verlor der FCB nämlich 0:5. Trainer Wicky sagte danach: «Wir haben alles vermissen lassen, was man im Fussball braucht. Das ist alarmierend.»
Die Gespenster im Keller – der FCB kann sie nur mit einem starken Saisonstart vertreiben. Sonst herrschen in Basel bald Heulen und Zähneklappern.
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Diese internationalen Transfers sind schon fix:
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