Gender und SpracheWeshalb eine Frau kein Dieb mehr sein kann
Der Duden ändert einen alten Grundsatz: Bei der männlichen Form sind Frauen nicht mehr mitgemeint. Der Entscheid sorgt für heftige Kritik.

Sprache ist nicht gerecht. Zumindest was die Geschlechter betrifft. Jahrhundertelang stand die männliche Form für alle, also auch für Frauen. Man sagte «Steuerzahler», «Mieter» oder «Diebe» – und es war klar, dass da auch Frauen darunter sein könnten.
Seit vielen Jahren allerdings versuchen Aktivistinnen (Männer mitgemeint) das generische Maskulinum zu ersetzen und sprachliche Gleichberechtigung herbeizuführen. Verschiedene Formen wurden ausprobiert: das Binnen-I («SchülerInnen»), der Schrägstrich («Metzger/innen»), das Ausweichen auf neutrale Begriffe («Lehrperson» statt «Lehrer», «Studierende» statt «Studenten»). In letzter Zeit sieht man vermehrt auch das sogenannte Gendersternchen («Fussballer*innen»), das Menschen einbeziehen soll, die sich weder als Frauen noch als Männer definieren.