«Werden uns nicht verstecken»
Die Rapperswil-Jona Lakers streben heute im Cup-Viertelfinal den nächsten Überraschungscoup an. Nach Lugano will der Leader der Swiss League auch dem EV Zug ein Bein stellen.

Über den sportlichen Wert des auf die Saison 2014/15 neu lancierten Schweizer Cups gehen die Meinungen auseinander. Tatsache ist, dass der K.-o.-Wettbewerb den Rapperswil-Jona Lakers schon einige tolle Eishockeyabende eingetragen hat. Im letzten NLA-Jahr war er ein willkommener Farbtupfer im «grauen» Meisterschaftsalltag. Und seit dem Abstieg bietet er interessante Vergleiche mit Klubs aus der höchsten Liga.
Unvergessen bleiben die beiden Achtelfinalsiege gegen Lugano. 2015 setzten sich die Rosenstädter 3:2 durch, heuer gar 3:0.Damit stehen die Lakers im vierten Anlauf zum dritten Mal im Viertelfinal – vor Jahresfrist bedeutete ein unglückliches 1:2 nach Verlängerung gegen Lausanne schon eine Runde zuvor Endstation. Noch knapper respektive erst nach Penaltyschiessen (2:3) mussten sich die St. Galler demselben Gegner 2015 geschlagen geben. Im Premierenjahr, sprich in der Abstiegssaison hatte Genf (2:6) den Vorstoss unter die letzten vier verhindert.
Quintett mit EVZ-Background
Geht es nach Corsin Casutt, ist die Zeit nun reif für den erstmaligen Halbfinal-Einzug – was gleich eine doppelte Premiere wäre, denn bisher stand noch nie ein Unterklassiger an der Schwelle zum Cupfinal. «Natürlich ist Zug ein starker Gegner, doch in einem einzigen Spiel ist alles möglich», sagt der 32-jährige Lakers-Stürmer, der in seiner langen Karriere 552 NLA-Spiele für die Zentralschweiz bestritt.
«Im Powerplay müssen wir zuschlagen, wenn sich die Chance bietet.»
Immerhin auf 228 Partien im EVZ-Dress bringt es Casutts Sturmpartner Sven Lindemann. Weitere Spieler im Lakers-Kader mit Zuger Vergangenheit sind Verteidiger Florian Schmuckli (54 NLA-Einsätze), Michael Hügli (12) und Josh Primeau (4). Auf der anderen Seite gibt es eigentlich nur einen Akteur mit einem Background beim Gegner: Reto Suri – neben Fabian Schnyder jener Zuger, zu dem Casutt und Lindemann den engsten Kontakt pflegen – stürmte ab Herbst 2010 für zwei Saisons für die Rosenstädter, ehe es ihn vom Zürich- an den Zugersee zog. Daneben bestritt Dominic Lammer in der Saison 2010/11 15 Partien für die Elite-Junioren der St. Galler.
Freude bringt Zusatzschub
Er erwarte ein schnelles Spiel, sagt Casutt mit Blick auf den heutigen Cup-Fight. Wichtig sei, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, das eigene Spiel zu spielen. «Wir werden uns sicher nicht verstecken, sondern versuchen, die Zuger durch viel Laufarbeit unter Druck zu setzen und an einem gepflegten Spielaufbau zu hindern», strotzt der produktivste Schweizer Stürmer der Lakers und der gesamten Swiss League vor Selbstvertrauen. Läuferisch, ist Casutt überzeugt, können die Lakers mit dem EVZ mithalten. «Das haben wir gegen Lugano, welches ähnliche Stärken hat, bewiesen.» Entscheidend sei auch das Powerplay: «Da müssen wir zuschlagen, wenn sich die Chance bietet.»
Auch Trainer Jeff Tomlinson traut seinem Team eine nächste Überraschung zu – auch wenn der EVZ mittlerweile seine Minikrise überwunden hat (zuletzt drei Siege nach zuvor sieben Pleiten in Folge): «Von der Ausgangslage her sind wir im Vorteil. Als Unterklassiger können wir nur gewinnen. Wir gehen deshalb sicher mit etwas mehr Freude in dieses Spiel. Dieser Zusatzschub kann den Unterschied ausmachen», glaubt der Kanadier.
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