2:1 bei Gottéron nach PenaltysWenig Offensive, aber zwei Punkte für den ZSC
Die Zürcher müssen in Freiburg phasenweise arg untendurch und können selber kaum etwas kreieren. Immerhin: Defensiv brechen sie nie dennoch nie auseinander.

Es war nach sechs Niederlagen hintereinander plötzlich keine Selbstverständlichkeit mehr. Darum kann nach diesem 2:1 in Freiburg, dem zweiten Shootout-Sieg hintereinander nach dem 3:2 gegen Langnau, festgehalten werden: Der ZSC ist auf gutem Weg, die direkte Qualifikation fürs Playoff zu erreichen. Man musste an diesem Abend sieben Ränge weiter hinten suchen (Lugano), um ein Team zu finden, das zu drei Punkten kam. Der Vorsprung der Zürcher auf Rang 7 und Zug beträgt bei allerdings zwei Spielen mehr 15 Punkte.
Im Penaltyschiessen war einerseits Simon Hrubec wie schon im ganzen Spiel zuvor ein sicherer Wert, er liess sich bei sechs Versuchen nur einmal bezwingen. Und andererseits avancierte Garrett Roe zum Matchwinner: Der in dieser Saison häufig überzählige Amerikaner traf im Shootout zwei Mal.
Dort liefen bei den Zürchern weitere Importspieler an: Alexandre Texier, Mikko Lehtonen, Juho Lammikko, sowie als einziger Schweizer der formstarke Simon Bodenmann. Also allesamt Spieler mit Rang und Namen. Und dennoch war es aus Zürcher Sicht eine der seltenen Partien, in denen die Kadervorteile zumindest auf dem Papier und in der Tiefe nicht unbedingt auf ihrer Seite lagen.
Freiburger Dauerdruck im Mitteldrittel
Während Gottéron vollzählig antrat, nützte ZSC-Headcoach Marc Crawford zwei gewichtige Absenzen einmal mehr für Experimente mit drei GCK-Spielern. Robin Leone kam in der dritten Linie gar auf 15 Minuten Eiszeit bei 5-gegen-5. Es gab bei Vollbestand einiges an Eishockey zu spielen, die Refs sprachen keine einzige Strafe aus.
Mit den beiden verletzten Flügelstürmern Sven Andrighetto und Denis Hollenstein fehlte den ZSC Lions merklich offensive Durchschlagskraft. Da es sich um längere Ausfälle handelt, werden die Zürcher sich eine Weile damit arrangieren müssen. So gesehen waren es zwei umso wichtigere Zähler, die sie aus Freiburg mitnehmen konnten.

Denn nach vorne lief kaum etwas, und wenn, dann fast immer nur nach seltenen Aussetzern in Gottérons Abwehr. Das Tor in der regulären Spielzeit, Jérôme Bachofners frühes 0:1, schenkte der Freiburger Mauro Dufner den Zürchern mit einem verlorenen Puck an der eigenen blauen Linie in der Vorwärtsbewegung. Den Vorsprung brachte der ZSC souverän in die erste Pause, danach begann das grosse Leiden.
Das Mitteldrittel konnten die Zürcher quasi als Übung für kommende schwierige Playoff-Auswärtsspiele benützen. Gottéron schnürte den Gegner fast den ganzen Abschnitt lang ein, positiv waren aus ZSC-Sicht nur zwei Dinge: Dass es bloss bei Raphael Diaz’ Buebetrickli-Tor blieb und dass die Lions trotz Dauerdruck des Gegners nicht allzu viele Schüsse zuliessen und defensiv nie auseinander brachen.
Immerhin: Im Schlussdrittel gelang es Crawfords Team, das Spielgeschehen häufiger vom eigenen Tor fernzuhalten und mit weiterhin wenig eigenem Offensiv-Output die Overtime fast problemlos zu erreichen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.