Weltrekord eines 90-Jährigen wegen Dopings aberkannt
Bahnradfahrer Carl Grove wird die Einnahme einer verbotenen Substanz zum Verhängnis. Doch geriet der älteste US-Meister wirklich auf die falsche Bahn?
Im vergangenen Juli schrieb Carl Grove Geschichte. Der passionierte Bahnradsportler stellte mit seinen 90 Jahren einen Altersweltrekord in der Einzelverfolgung auf. In 3:06,129 Minuten gelang ihm als einziger Starter in seiner Altersgruppe (90 bis 94 Jahre) diese Topleistung. Was ihm damals an den Masters Track National Championships in Breinigsville im US-Bundesstaat Pennsylvania gelang, stiess medial nicht gross auf Interesse.
Nun ist der US-Meister in der Ü90-Kategorie quasi über Nacht weltweit in die Schlagzeilen geraten. Denn der Mann aus Bristol, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Chicago, musste nach seinem Weltrekord für die Dopingkontrolle eine Urinprobe abgeben. Darin wurde eine verbotene Substanz nachgewiesen.
Grove hat das anabole Steroid Epitrenbolon zu sich genommen, wie eine Testauswertung der US-Anti-Doping-Agentur (Usada) ergab. Der alte Mann, den der Sport laut eigenen Aussagen jung hält, hat das Resultat zwar anerkannt. Er sagt aber, nicht bewusst gedopt zu haben.
Substanz via Mahlzeit eingenommen?
Gegenüber US-Medien erklärte Grove, dass er am Abend vor dem Wettkampf Fleisch gegessen habe. «Es ist mehr als wahrscheinlich, dass ich diese Substanz von kontaminiertem Fleisch intus hatte», wird er zitiert. Das ist durchaus möglich, denn Trenbolon ist in den USA und Kanada nicht selten im Mastfutter von Kühen nachzuweisen. Der Athlet verwies zudem darauf, dass eine am Tag zuvor bei ihm entnommene Urinprobe keine Auffälligkeiten gezeigt habe.
Grove sieht sich eher als Opfer denn als Täter. Die Usada reagierte entsprechend und erkannte ihm zwar beide Titel (US-Meister und Weltrekord) ab, verzichtete aber auf eine Sperre gegen den 90-Jährigen. Die Agentur ging offenbar davor aus, dass Grove am Abend vor seiner Rekordfahrt tatsächlich kontaminiertes Fleisch konsumiert hatte.
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