Weitere Vorwürfe gegen verhafteten Taekwondo-Trainer
Der Geschäftsführer und Trainer einer Thalwiler Taekwondo-Schule, der zurzeit wegen möglicher sexueller Übergriffe an Kindern in Untersuchungshaft sitzt, steht online auch anderweitig in Kritik. Ehemalige Schüler beklagen sich über seinen Umgang mit Mitgliedschaftskündigungen.

Die Jang Taekwondo Academy mit Standort in Thalwil geriet am Dienstag in die Schlagzeilen. Auslöser ist ein Brief der Kantonspolizei Zürich, den die Eltern von Kindern erhielten, die in der Teakwondo-Schule an der Alten Landstrasse trainieren. Im Schreiben werden die Eltern darüber informiert, dass gegen den Geschäftsführer und Trainer wegen möglicher sexueller Übergriffe ermittelt wird.
Zurzeit sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Von der Zürcher Staatsanwaltschaft waren keine weiteren Informationen zu erfahren. Fakt ist: Sollte der 47-Jährige verurteilt werden, wäre es nicht der erste Schuldspruch. Schon 2008 wurde der Mann – damals noch Schweizer Nationaltrainer – wegen sexueller Nötigung erstinstanzlich verurteilt. 2009 wurde dies vom Zürcher Obergericht bestätigt.
Kündigungen ignoriert
Wie der zweifache Taekwondo-Weltmeister auf der inzwischen gesperrten Website seiner Schule schreibt, sollen seine Schüler im koreanischen Kampfsporttraining unter anderem Respekt und Anstand lernen. Selber scheint er es damit nicht so genau zu nehmen. Auch, was den Umgang mit Personen betrifft, die aus seiner Schule austreten möchten. Darauf lassen verschiedene Online-Kommentare schliessen.
«Er tut alles, damit man nicht aus dem Vertrag kommt», schreibt beispielsweise jemand in einer Bewertung der Schule auf Google. Kündigungen der Mitgliedschaft würden vom Trainer ignoriert. Weder auf Telefonanrufe noch auf eingeschriebene Briefe reagiere er, schreibt eine weitere Person. Stattdessen erhalte man neue Rechnungen. Und diese sind teuer. Ein betroffener ZSZ-Leser aus Thalwil berichtet von einer Jahresgebühr in der Höhe von 940 Franken, die er vor rund vier Jahren für seinen Sohn bezahlt habe. Die Mitgliedschaft sei automatisch um ein Jahr verlängert worden, nachdem er eine schriftliche Kündigung per Ende Jahr verpasst habe. «Mit dem Trainer darüber zu reden, um eine einvernehmliche Lösung zu finden, war nicht möglich», sagt der Thalwiler, der anonym bleiben möchte.
Keinen Kontakt mehr
Ein weiterer Betroffener schreibt nach seinen Erfahrungen ganz einfach: «Finger weg von der Jang Taekwondo Academy.» Andere haben diesen Schritt bereits vollzogen. So beispielsweise der Akademische Sportverband Zürich (ASVZ) der ETH und Uni Zürich. Der ASVZ, bei welchem der 47-Jährige als Trainer tätig war, hat diesem per Ende 2016 gekündigt. Die Gründe hätten aber nichts mit den aktuellen Vorwürfen zu tun, sagt der ASVZ gegenüber «Blick online». Weitere Auskünfte wollte der Sportverband diesbezüglich am Mittwoch nicht erteilen.
Auch der Verband Swiss Taekwondo hat die Zusammenarbeit mit dem Mann längst beendet. Man habe seit Jahren keinerlei Kontakt mehr zu ihm, äussert sich ein Vorstandsmitglied auf Anfrage. Nachdem der ehemalige Coach der Schweizer Taekwondo-Nationalmannschaft vom Zürcher Obergericht 2009 verurteilt worden war, hat Swiss Teakwondo dem Mann gekündigt. Gleichzeitig wurde er aus dem Verband ausgeschlossen. Die Jang Taekwondo Academy wird deshalb bis heute vom nationalen Verband nicht unterstützt.
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