Nach Portoerhöhung Wegen Papiermangel gehen der Post die Briefmarken aus
Seit dem neuen Jahr kosten A- und B-Post mehr. Die Ergänzungsmarken, mit denen die Kundschaft die Differenz bezahlen soll, sind teilweise aber schon nicht mehr verfügbar.

Seit Anfang Jahr kostet der Versand eines B-Post-Briefs 90 statt zuvor 85 Rappen, der Preis für die A-Post stieg auf 1.10 von zuvor 1 Franken. Die alten Marken behalten aber ihre Gültigkeit. Damit die Kundschaft sie trotzdem noch nutzen kann, hat die Post 5-, 10- und 20-Rappen-Marken ins Sortiment genommen: Zusammen mit den alten Marken aufgeklebt, kommt man mit ihnen auf den neu fälligen Betrag.
Allerdings hapert es bei der Umsetzung. So schreiben die Zeitungen von CH Media am Donnerstag von zahlreichen Meldungen, laut denen in einzelnen Filialen die Ergänzungsmarken ausverkauft seien. In einem Fall seien online bei der Post bestellte Marken während einer Woche nicht beim Käufer eingetroffen.
Eine Post-Sprecherin bestätigt: «Leider ist es tatsächlich so, dass die 5- und 10-Rappen-Marken in einzelnen Postfilialen vorübergehend nicht erhältlich sind.» Bereits mit dem ersten Auftreten des Lieferengpasses sei eine Taskforce ins Leben gerufen worden , die sich um den Nachdruck und dessen Verteilung in die Vertriebskanäle der Post kümmere.
Das Problem sei dabei nicht, dass mehr Kunden als erwartet der Post die Marken aus der Hand reissen, sondern Papierknappheit bei der verantwortlichen niederländischen Druckerei Royal Joh. Enschedé. «Die Druckerei hat uns die nächsten grösseren Lieferungen für Mitte Januar zugesichert», sagt die Sprecherin. Ab spätestens kommendem Montag sollen die Ergänzungsmarken wieder in allen Filialen erhältlich sein.
Total hat die Post 56 Millionen Ergänzungsmarken bestellt, in einer ersten Teillieferung wurden 18 Millionen geliefert. Die Marken wurden schweizweit in den Filialen verteilt, und ein Teil wurde für den Onlineshop reserviert.
Zwar bietet die Post auch an, dass man Briefmarken zu Hause ausdrucken oder einen per SMS angeforderten Code aufs Couvert schreiben kann. Für die Ergänzungsbriefmarken wurden diese Funktionen allerdings nicht freigeschaltet.
Bis Ende Januar drückt die Post laut CH Media für alle, die den Preisaufschlag entweder nicht mitbekommen haben oder wegen des Marken-Mangels das korrekte Porto nicht zahlen können, noch ein Auge zu: Sie befördert die Briefe ohne Aufpreis. Danach fordert sie den fehlenden Betrag ein, inklusive Busse von einem Franken – sofern sie den Absender oder die Absenderin ausfindig machen kann. Ist der Absender unbekannt, berechnet die Post dem Empfänger oder der Empfängerin die fehlende Frankatur ohne Zuschlag.
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