WEF-Gegner marschieren in Schweizer Städten
Mehrere hundert Personen haben sich am Samstagnachmittag in Bern, Genf und Lausanne für unbewilligte Kundgebungen versammelt.
Gut 500 Personen haben am Samstagnachmittag in der Berner Innenstadt an einer unbewilligten Kundgebung gegen das Weltwirtschaftsforum von nächster Woche in Davos protestiert. In Genf gingen rund hundert Personen auf die Strasse, in Lausanne waren es 40.
Die Kundgebungen in der Westschweiz wurden von den linken Parteien, Gewerkschaften sowie von mehreren Organisationen veranstaltet, die es ablehnen, dass rechtsextreme Staatschefs die Schweiz besuchen. In der Kritik stand etwa die Teilnahme des neuen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro am Weltwirtschaftsforum (WEF).
In Bern hatten linksautonome Kreise zum Protest aufgerufen. Sie wollen den Kapitalismus überwinden und haben den herrschenden Klassen den Kampf angesagt. «Der unendlichen Gier nach Profit und Macht, die sich am Forum in Davos trifft, sind kaum Grenzen gesetzt» hiess es im Kundgebungsaufruf. Den Herrschenden in Davos gehe es nur darum ihr Kapital zu steigern. «Lassen wir die Herrschenden unsere Wut fühlen.»
Polizei lässt Demonstrationszug zu
Die Polizei war am Nachmittag mit einem entsprechenden Aufgebot in der Berner Innenstadt präsent. Vor Beginn der Kundgebung führte sie Personenkontrollen durch. Gegen 15 Uhr versammelten sich die Kundgebungsteilnehmenden unter dem Baldachin beim Berner Bahnhof.
Die Polizei liess den Demonstrationszug laufen, sofern er gewaltfrei bleibe, wie sie über Lautsprecher bekannt gab. Wenig später starteten die Kundgebungsteilnehmenden ihren Marsch.
Sie zündeten Feuerwerkskörper und steckten Leuchtfackeln in Brand, die die Gassen in Rauchschwaden hüllten. «Wir sind alle Antifaschisten», skandierte die Menge. Unter den Kundgebungsteilnehmern gab es auch diverse vermummte Personen.
Ausserdem trugen die Kundgebungsteilnehmer eine Abwandlung des «Kill-Erdogan»-Plakats mit sich. «Kill Bolsonaro - with his own weapons» war neben dem Konterfei des ultrarechten brasilianischen Präsidenten zu lesen.
Dem Demozug schloss sich auch eine Handvoll Sympathisanten der französischen «Gelbwesten»-Bewegung an. Sie trennten sich vor dem Bundeshaus vom Demozug und hielten vor dem Parlamentsgebäude ihre Transparente in die Höhe.
Weitgehend friedlich
In den letzten Jahren blieben solche Anti-WEF-Demonstrationen in Bern abgesehen von gezündeten Petarden und Schmierereien mehrheitlich friedlich. Doch in der Vergangenheit kam es auch schon zu wüsten Ausschreitungen.
Dieses Mal verlief die Kundgebung laut, aber ohne grössere Ausschreitungen. Am Bollwerk verbrannten die Demonstranten ein symbolisches Kartenhaus in Anspielung auf das Motto der Kundgebung «Das Kartenhaus zum Einsturz bringen».
An der Kundgebung beteiligten sich gemäss Schätzung einer Journalistin der Agentur Keystone-SDA gut 500 Personen. Die Kundgebungsorganisatoren sprachen auf Twitter von über tausend Teilnehmenden.
Linke und globalisierungskritische Kreise werden kommende Woche in Davos eine bewilligte Kundgebung durchführen.
SDA/sep
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