Italienische PräsidentschaftswahlUna donna! Warum es Frauen in Italien so schwer haben
Laura Boldrini war mal die Nummer 3 der Republik. Sie erzählt, warum es noch nie eine Italienerin zur Staatspräsidentin gebracht hat – und es wohl auch diesmal keine schafft.

«Frauenfeindlichkeit», sagt Laura Boldrini und hebt plötzlich die Stimme am Telefon, «ist auch eine politische Strategie, um uns klein zu halten, um allen Frauen zu zeigen: ‹Schaut nur, was euch widerfährt, wenn ihr den Kopf aus dem Fenster streckt, wenn ihr eure Meinung sagt.›» Sie muss es wissen, sie hat so viel davon abbekommen, so viel Dreck, wie zuletzt keine andere Frau in Italien. Vulgäre Beschimpfungen, sexistische Angriffe, Morddrohungen im Netz. Und das Schlimme daran: Berühmte politische Anführer haben mitgehetzt.