Kolumne «Nachspiel»War Trump gut für die Kunst?
Was bleibt nach vier Jahren? Ein gefälschter Renoir, viel Kitsch und die «First Daughter», die staubsaugt.

Als Donald J. Trump im November 2016 zum Präsidenten gewählt wurde, heulte die Kunstwelt auf. Hier schien einer an die Macht zu kommen, der ein Antikunst-Prinzip verkörperte. Seine pure Erscheinung, seine ästhetischen Vorlieben, seine intellektuelle Raffinesse zeigten auf der Skala zwischen Kunst und Kitsch eindeutig in die Richtung des Letzteren.
Schnell aber wurden die tröstenden Stimmen laut: Der US-Präsident war zwar eine stümperhafte Fälschung eines solchen, doch haben die Künste im ungünstigen politischen Klima nicht immer schon am schönsten geblüht? Die Monstrosität eines Trump inspiriere die Künstler zu Höchstleistungen, lautete der Tenor dieser Argumentation, und man wurde nicht müde, sie zu wiederholen.