Von Kopf bis Fuss: Tschüss, liebe Leserschaft«Von Schnauze bis Pfote»
Silvia Aeschbach verabschiedet sich nach sieben Jahren mit einem Augenzwinkern und einigen Gedanken über Menschen und Vierbeiner von ihrem Blog.

Der 16. Januar hätte dieses Jahr, gemäss den Berechnungen des Psychologen Cliff Arnall, der traurigste Tag des Jahres sein sollen – auch «Blue Monday» genannt. Dieser lag da allerdings schon hinter mir. Ich sass kürzlich im Auto, es war noch nicht 16 Uhr, aber der düstere Himmel lastete bereits schwer über der Stadt und irgendwie auch auf meinem Gemüt.
Obwohl ich kein Fan von Jahrestagen aller Art bin – der Unsinnigste steht uns am 14. Februar bevor – würde ich Arnalls These sogar noch ausweiten und den ganzen Januar zum traurigsten Monat des Jahres küren. Als ich nun an besagtem Tag auf dem Heimweg war, suchte ich im Radio nach Musik, um mich aufzuheitern. Es brauchte einige Sekunden, bis ich «Straight from the Heart» Bryan Adams zuordnen konnte. Lange nicht mehr gehört, dachte ich. Dass es 40 Jahre her ist, seit dieser Song veröffentlicht wurde, hielt mir wieder mal vor Augen, wie schnell die Zeit vergeht – was meine Laune auch nicht wirklich verbesserte.
Genau in diesem Moment hatte ich meinen ganz persönlichen «Straight from the Heart»-Moment.
Einige Sekunden später liess ich ein junges Paar, das einen grossen Hund mit einem verwuschelten, weissen Fell an der Leine führte, den Fussgängerstreifen überqueren. Und genau in diesem Moment hatte ich meinen ganz persönlichen «Straight from the Heart»-Moment, denn der Vierbeiner glich meinem einige Monate zuvor verstorbenen Hund Louis aufs Haar. Mit seiner ganz besonderen Art hatte er es in seinem fast 15-jährigen Leben immer wieder geschafft, direkt mein Herz zu berühren.
Seit sieben Jahren schreibe ich in der Regel zweimal pro Woche in diesem Blog über alles, was zwischen dem Kopf und den Füssen des Menschen liegt. Dass ich das so lange machen konnte, zeigt mir, dass es da einiges zu entdecken, erforschen und erklären gibt. Weil dies mein letzter Beitrag für den Blog ist, erlaube ich mir, diesen nicht den Zwei- sondern den Vierbeinern zu widmen – darum heisst er eben «Von Schnauze bis Pfote». Und um zu zeigen, wie eng und bereichernd die Beziehung zwischen Mensch und Tier sein kann, zum Abschluss ein Video, das dies auf rührende Art zeigt.
Für die alte Dame Sally ist es der Bernhardiner Brody, der ihr Herz erobert hat. Für mich war und ist es Louis. Ich bin mir sicher, dass auch viele von Ihnen einen solchen Herzöffner kennen und lieben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen möglichst wenige «Blue Days», dafür umso mehr «Straight from the Heart»-Momente.
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