Video von Ureinwohner und Trump-Fans löst heftige Reaktionen aus
In Washington trafen Jugendliche und ein Vietnam-Veteranen aufeinander. In den Bildern sehen viele eine Feindseligkeit.
Nathan Phillips demonstriert friedlich am Freitag als Teilnehmer des «Indigenous Peoples March» in der US-Hauptstadt. Vor dem Lincoln Memorial erlebt der 64-jährige Ureinwohner etwas, was ihn nachdenklich macht: Der ehemalige Vietnam-Soldat trifft auf Jugendliche, die zuvor an einem Marsch von Abtreibungsgegnern teilgenommen haben.
Auf Videos ist zu sehen, wie die mehrheitlich weissen Teenager um Phillips herumstehen. Einer stellt sich vor den Ureinwohner und starrt ihn lächelnd an, während Phillips unaufhörlich singt und auf seine Trommel schlägt. Bei der Gruppe handelt es sich offensichtlich um Anhänger von Präsident Donald Trump: Sie tragen Mützen mit dem Slogan «Make America Great Again».
Gegenüber der «Washington Post» erklärt der Kriegsveteran, dass es unangenehm geworden sei. Er habe gedacht, er müsse aus dieser Situation raus und sein Lied am Memorial beenden. «Ich habe versucht, dorthin zu gelangen, aber der Junge mit der Mütze hat mir den Weg versperrt.» Phillips hat auch gehört, wie die jungen Leute ‹Baut diese Mauer!› skandiert hätten. «Aber das ist indigenes Land, hier sollte es keine Mauer geben.»
Schule aus Kentucky untersucht den Vorfall
In den USA sorgt der Vorfall für heftige Reaktionen. Die demokratische Kongressabgeordnete Deb Haaland, die indigene Wurzeln hat, twittert: «Die Zurschaustellung von unverhohlenem Hass, Respektlosigkeit und Intoleranz durch die Schüler ist ein Signal dafür, wie die guten Sitten unter dieser Regierung verfallen sind.» Das sei herzzerreissend. Und dieser Mann habe schliesslich sein Leben für die Nation aufs Spiel gesetzt.
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Popstar Pink gibt ebenfalls einen Kommentar ab: «Erschreckend und überaus respektlos.» Sie fragt auch, was dagegen unternommen werde.
Bei der Gruppe der offensichtlich konservativ eingestellten Jugendlichen handelt es sich um Schüler der Covington Catholic High School aus dem Bundesstaat Kentucky. In der Zwischenzeit hat die Schulleitung eine Erklärung veröffentlicht, in dem sie sich für das Verhalten ihrer grölenden Schüler entschuldigt. Die Aktion soll untersucht werden, disziplinarische Massnahmen werden nicht ausgeschlossen.
Alison Grimes, demokratische Innenministerin von Kentucky, zeigt sich erschüttert ob dem Verhalten der Schüler. «Das ist nicht das Kentucky, das wir kennen und lieben», twittert sie unter anderem und fordert Massnahmen von der Schulleitung, aber auch vom Lehrerpersonal.
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Was von einigen als reine Feindseligkeit interpretiert wird, zeigt sich bei weiteren Schilderungen nicht mehr so klar. Phillips selber ist auf die Jugendlichen zugegangen, wie andere Videoaufnahmen der Szenen zeigen. Gegenüber MSNBC sagte er, er habe getrommelt und gebetet, dass die Demonstration friedlich beendet werden könne. Zuvor waren die Jugendlichen offenbar auf Gegendemonstranten getroffen.
* Anmerkung der Redaktion: Die ursprüngliche Darstellung wurde um weitere Details ergänzt.
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