Velos für Afrika dank süsser Brause aus Eglisau
Nicht nur Autos aus der Schweiz eignen sich für den Export nach Afrika. Auch unsere Fahrräder kommen auf dem schwarzen Kontinent gut an. Der Eglisauer Getränkehersteller Vivi Kola organisiert deshalb eine Sammlung.

War einen unnützen, alten Drahtesel zu Hause herumstehen hat, kann diesen gratis loswerden und dabei gleich noch etwas Gutes tun. Der Eglisauer Getränkehersteller Vivi Kola sammelt am kommenden Samstag in Zürich alte Fahrräder für Velafrica. Die Institution verschifft alte Tretmühlen auf den schwarzen Kontinent.
Fahrräder können aber nicht nur am Vivi-Kola-Event in Zürich, sondern auch im Unterland abgegeben werden. Die Gepäckschalter der SBB in Dielsdorf, Bülach und Kloten sowie das Fachgeschäft Velobirrer in Bülach nehmen für Velafrica das ganze Jahr über alte Fahrräder entgegen. Wählerisch ist Velafrica dabei nicht. «Ob neu oder kaputt - Fahrräder in jedem Zustand sind herzlich willkommen», sagt Camilo Antezana, Marketing-Verantwortlicher von Vivi Kola.
Die gesammelten Fahrräder stellt Velafirca wieder instand. Kaputte Tretmühlen dienen als Ersatzteillieferanten. Zu einem grossen Teil führen Flüchtlinge und sozial Benachteiligte diese Arbeiten aus. Danach verschifft die Hilfsorganisation die reparierten Velos in Containern nach Afrika wo sie in Länder wie Tansania, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Eritrea oder Gambia zum Einsatz kommen.
Für Schulkinder und Ärzte
Bei der armen Bevölkerung seien die Drahtesel aus der Schweiz heiss begehrt, sagt Antezana. «Kinder können die Velos gebrauchen, um eine abgelegene Schule zu erreichen, und nicht motorisierte Ärzte gelangen schneller zu ihren Patienten.» Zudem entstehe beinahe ein neuer Wirtschaftszweig. «Es gibt Mechaniker und Ersatzteilhändler, die wiederum junge für ihr Handwerk anlernen.»
Velofahren sei in afrikanischen Ländern durchaus populär. Dies habe auch Lukas Biry festgestellt, der für eine Werbeaktion von Vivi Kola vor Kurzem mit dem Fahrrad in Afrika unterwegs war. Insbesondere die Jungen seien oft auf dem Fahrrad unterwegs. In den grösseren Städten gebe es sogar Velogruppen und auch BMX-Räder treffen man immer wieder an. Eingesetzt wird das Velo aber auch als Transportmittel. «Dazu werden die Fahrräder umgebaut und dann wird fast alles damit transportiert, auch meterhohe Strohballen», erklärt Antezana.
Die Strassen seien zwar holprig, doch komme man fast überall irgendwie durch, so sei zumindest die Erfahrung von Biry gewesen. Dieser hat bei seinem Afrika-Aufenthalt auch einen Stützpunkt von Velafrica besucht und sich in der Werkstatt umgesehen.
Die Institution sammelt seit 1993 alte Fahrräder für den afrikanischen Kontinent. Bereits über 160 000 Exemplare sind es inzwischen. Geht man davon aus, dass sich bis zu vier Personen ein Velo teilen, so profitieren mittlerweile über eine halbe Million Menschen in Afrika von den Schweizer Recycling-Velos.
Einst Velorennen gesponsert
Und weshalb unterstützt der Gentränke-Hersteller aus Eglisau diese Aktion? Zum einen verfüge die Marke als ehemaliger Sponsor der Tour de Suisse (ab 1949) über eine Radfahrer-Vergangenheit. So wurde Vivi Kola früher im Volksmund nicht umsonst «Rennfahrerbier» genannt. Zum anderen war auf der ersten Etikette des Getränks eine Kolanuss aus Kamerun abgebildet. Der Bezug zu Afrika ist daher naheliegend.
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