Nach Albtraum in der Türkei: Winterthurer wieder zuhause
Der schweizerisch-türkische Doppelbürger Emre Dincer (38) aus Winterthur ist nach monatelanger Haft und Ausreisesperre in der Türkei gestern in die Schweiz zurückgekehrt. Die Türkei warf ihm vor, Teil einer Terrororganisation zu sein.

Sie warten auf ihn mit Blumensträussen und Ballonen, auf denen Schweizer Kreuze und Willkommensgrüsse prangen. Stiefeltern, Grossmutter, Tante, Cousins und deren Kinder haben sich vor dem Ausgang der Ankunft 2 am Flughafen Zürich versammelt. Als er etwas verlegen um die Ecke kommt, nur mit einem leichten Rucksack und einer Tragtasche als Gepäck, schreit seine Frau vor Freude kurz auf, dann sind alle ganz still. Er kniet zu seinem Sohn und seiner Tochter hin, küsst sie nacheinander auf die Wangen. Dann steht er auf und umarmt seine Frau. Er hält sie fest im Arm und schluchzt, die ganzen Strapazen der letzten Monate scheinen von ihm abzufallen. Die Verwandten und Bekannten filmen die Szene mit ihren Smartphones. Als ob sie es technisch festhalten müssen, um es wirklich glauben zu können.