«Ich sehe überall Seile, wohin ich auch blicke»
Er führt ein Leben in der Schwebe: Hochseilartist Freddy Nock spaziert am Samstag über die Dächer von Rapperswil. Ein Gespräch über Risiken, Aberglauben und seine tausend Schutzengel.

Mit Schwung steigt Freddy Nock die Schlosstreppe am Rapperswiler Hauptplatz empor, immer zwei Stufen aufs Mal. Sekunden später balanciert er freihändig auf dem Geländer. Ein Fotosujet in luftiger Höhe, ein Balanceakt vor der Schlosskulisse? Kein Problem für den Hochseilakrobaten. Leichtfüssig spaziert er auf der schmalen Stange, streckt ein Bein in die Luft und macht Faxen für den Fotografen. Was für die meisten eine wackelige Angelegenheit wäre, ist für Freddy Nock Routine. Am Samstag wird er den Rapperswiler Hauptplatz auf dem Hochseil überqueren, bis hinauf zum Turm der Stadtkirche. In einem Café nahe der Seepromenade erzählt der 54-Jährige von seinem baldigen Auftritt in der Rosenstadt – und davon, in welchen Momenten ihm die Knie schlottern.