Flughafen hat den Besucherandrang am Fest unterschätzt
Der Flughafen muss für die Planung des Erlebniswochenendes Kritik einstecken: Teils kam es zu stundenlangen Wartezeiten, viele der angepriesenen Touren waren zudem schnell komplett ausverkauft. Auf Facebook machten Gäste ihrem Ärger Luft.

«Abgesehen von der Patrouille Suisse der grösste Flop seit langem», «Ich war mega enttäuscht», «Sorry, aber Eure Organisation für die Tickets ist eine Katastrophe . . .» – der Flughafen Zürich musste sich auf seiner Präsenz auf Facebook vergangenes Wochenende zahlreiche solche Kommentare gefallen lassen.
Ausgelöst hat den Unmut das grosse Erlebniswochenende, mit welchem der Flughafen sein 70-jähriges Bestehen gefeiert hat. Rund 68'000 Gäste kamen dafür an den Flughafen, so viele, dass die Organisatoren teils überlastet waren. «Wir wurden gestern tatsächlich etwas überrannt, was an gewissen Orten zu Engpässen führte», schrieb der Flughafen am Sonntag entschuldigend als Antwort auf einen verärgerten Kommentar.
Terrasse musstegeschlossen werden
Hat das Organisationskomitee die Besucherzahl im Vorfeld falsch eingeschätzt? «Wir haben für das ganze Erlebniswochenende mit 25'000 bis 50'000 Besuchern gerechnet», sagt Mediensprecherin Raffaela Stelzer. «Grob geschätzt waren es am Samstag bereits rund 30'000 Gäste. Mit einer so hohen Zahl schon am ersten Tag und bei dem schlechten Wetter haben wir nicht gerechnet.»
Hart kritisiert wurde zudem, dass viele der angepriesenen Touren schnell ausverkauft waren – auch wenn man dafür bereits am Morgen anstand. «Dass die Führungen so schnell weg waren, ist tatsächlich bedauerlich», so Stelzer. Man habe auf den Sonntag hin reagiert, zusätzliche Flughafenrundfahrten angeboten und den ganzen Abwicklungsprozess optimiert.
Weniger reagieren konnte der Flughafen allerdings auf die grossen Mengen an Besuchern bei den speziell für das Fest hergerichteten Schauplätzen. «Wir mussten die drei grossen und beliebten Eventflächen Zuschauerterrasse, Standplatz Tango und Rooftop Lounge an beiden Tagen immer wieder aus Sicherheitsgründen temporär schliessen. Auf diesen Flächen haben wir eine begrenzte Kapazität, das haben wir im Vorfeld auch so kommuniziert. Sicherheit geht immer vor», erklärt Stelzer. Aufgrund der temporären Schliessungen sei es dann zu den Wartezeiten vor diesen Flächen gekommen. Der Flughafen hatte deswegen versucht, die Besuchermassen etwas mehr auf die insgesamt rund acht verschiedenen Eventflächen zu verteilen.
Während der Flughafen für die Wartezeit der Gäste vor Ort Kritik einstecken musste, gab es hingegen vor allem positive Rückmeldungen auf die Flugshow der Patrouille Suisse – obwohl dafür der Flugbetrieb für eine halbe Stunde pausiert werden musste. Trotz der komplizierten Organisation, die dafür benötigt wurde, sieht der Flughafen den Aufwand als gerechtfertigt an: «Die Flugshows sind ein aviatisches Highlight. Wir wollten Flughafenfans und Gästen etwas Besonderes bieten. Das Feedback ist grösstenteils positiv ausgefallen.»
Dennoch, für ein nächstes Mal wird der Flughafen an der Organisation wohl einiges ändern. «Wir werden ein ausführliches Debriefing machen. Es gibt schon diverse Ideen betreffend Ticketing, Leitung von Besucherströmen und Sicherheit. Mehr möchten wir noch nicht verraten», sagt Stelzer.
Erstellt: 04.09.2018, 08:00 Uhr
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