Trumps Sohn: Zoos zeigen, dass Mauern funktionieren
Donald Trump Jr. wirbt mit einem polemischen Vergleich für die Mauer seines Vaters – und erntet heftige Kritik.

Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump hat erneut mit einer polemischen Internet-Botschaft für Empörung gesorgt. Auf Instagram verglich Donald Trump Jr. die Situation an der Grenze zu Mexiko mit einem Zoo. «Wisst Ihr, warum man einen Tag im Zoo geniessen kann? Weil Mauern funktionieren», schrieb der Trump-Filius am Dienstagabend (Ortszeit). Er wollte damit seinen Vater unterstützen, der in einer Fernsehansprache aus dem Oval Office erneut die Genehmigung einer Milliardensumme durch den Kongress für sein Projekt einer Grenzbefestigung gefordert hatte.
Faktisch gesehen hinkt die Analogie des Präsidentensohns insofern, als dass die meisten illegalen Einwanderer die USA nicht über die US-Südgrenze erreichen, wo Trumps Mauer gebaut würde, sondern mit einer temporären Einreiseerlaubnis (zum Beispiel als Touristen an einem Flughafen) ins Land kommen und dann bleiben. CNBC stellte hierzu einen interessanten Vergleich an: Im Jahr 2017 wusste der US-Heimatschutz DHS von 701'900 Immigranten, die ihre Visa überzogen, während der US-Grenzschutz CBP im gleichen Jahr an der US-Südgrenze 396'579 Personen festnahm. Auch eine Studie des US-Zentrums für Migrationsstudien kam zum Schluss, dass es seit 2007 jedes Jahr mehr solcher «Visa Overstays» als illegale Grenzübertritte gegeben hatte.
«Das sind Tiere»
Für seinen Eintrag erntete Trump Jr. heftige Kritik in den Onlinenetzwerken. «Dies ist Rassismus hoch drei», schrieb etwa ein Twitter-Nutzer. Ein anderer konterte ironisch: «Tatsächlich ist es so, dass ich gerade keinen Tag im Zoo geniessen kann», da der Nationale Zoo in Washington aufgrund der Haushaltssperre geschlossen sei. Die seit mehr als zweieinhalb Wochen andauernde Stilllegung von Bundeseinrichtungen wurde durch den Streit zwischen Trump und den oppositionellen Demokraten um die Milliarden für den Bau einer Mauer ausgelöst.
Mit seiner Polemik schloss Donald Trump junior an die Rhetorik seines Vaters an, der «Illegale» immer wieder wüst beschimpft hat. So sagte der Präsident etwa im vergangenen Mai im Kontext einer Pressekonferenz über kriminelle Immigranten und Latino-Gangs: «Sie werden nicht glauben, wie schlimm diese Menschen sind, das sind keine Menschen, das sind Tiere.»
«Mexiko ist nicht unser Freund»
Der Sohn des Präsidenten hat seinerseits in der Vergangenheit bereits mit polemischen Bemerkungen für Entrüstung gesorgt. So verglich er während des Wahlkampfs 2016 syrische Flüchtlinge mit vergifteten Bonbons.
Trump Jr. folgte damit dem Beispiel seines Vaters. Trump begann gleich zu Beginn seiner Präsidentschaftskandidatur mit den verbalen Angriffen gegen mexikanische Einwanderer. «Mexiko schickt uns nicht die besten», sagte Trump in der Rede, als er seine Kandidatur ankündigte. «Das Land schickt Menschen, die viele Probleme haben. Sie bringen Drogen, sie bringen Kriminalität, sie sind Vergewaltiger.» Und: «Mexiko ist nicht unser Freund.»
AFP/mac
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