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«Tropfen auf den heissen Stein»

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Am späten Samstagmorgen hat es praktisch in der ganzen Nordschweiz geregnet und auch im Nachmittag sind laut Nicola Möckli von MeteoNews noch einzelne Gewitterzellen zu erwarten. Aber: «Da das Wasser relativ stark abläuft, die Trockenheit gross ist und es in den nächsten Tagen wieder sehr sonnig wird, wirkt der Regen eher wie der berühmte Tropfen auf den heissen Stein.» Damit der Regen etwas gegen die Trockenheit nützt, müssten laut Möckli 20 bis 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen werden.

Am Samstag dürfte es laut SRF Meteo zwar etwas weniger heiss werden, dafür schwül. Grund dafür sind teilweise kräftige Gewitter, die am Nachmittag niedergehen. Die Temperaturen werden sich zwischen 27 und 30 Grad bewegen.

Die Waldbrandgefahr bleibt denn auch trotz des Regens unvermindert hoch. Das Naturgefahrenportal des Bundes taucht weiterhin fast die gesamte Deutschschweiz in rot, was bedeutet, dass eine grosse Waldbrandgefahr besteht. Im Wallis sowie im Tal des Vorderrheins im Graubünden gilt sogar die höchste Gefahrenstufe.

Die Karte der aktuellen Lage – Dunkelrot: sehr grosse Waldbrandgefahr (Stufe 5 von 5); rot: grosse Gefahr (4 von 5); orange: erhebliche Gefahr (3 von 5); gelb: mässige Gefahr (2 von 5). (Stand: 28. Juli 2018, 13.45 Uhr) Bild: Naturgefahrenportal des Bundes

Die Hitze führt dazu, dass im Graubünden etwas getestet wird, was in Italien gang und gäbe ist: Die Rhätische Bahn streicht Schienen mit weisser Farbe an, damit sie sich weniger erhitzen und verformen. Die Farbe wird derzeit auf einem Abschnitt von 300 Metern zwischen Küblis und Fideris im Prättigau getestet, wie Yvonne Dünser am Samstag auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Die Sprecherin der Rhätischen Bahn (RhB) bestätigte damit einen Bericht von Radio Südostschweiz.

Die Farbe ist bereits Mitte Juni aufgetragen worden und entfaltet nun in der Hitze des Hochsommers ihre volle Wirkung. In der Theorie können die Schienen laut Dünser um bis zu 7 Grad abgekühlt werden. Für die Strecke im Prättigau gibt es noch keine Bilanz - erst wenn es wieder kühler wird, soll der Test ausgewertet werden.

Chur-Arosa 2015 blockiert

Hinter dem Versuch steht ein Forschungsbericht der ETH Zürich, der die Wirksamkeit der weissen Farbe bei intensiver Sonneneinstrahlung nachgewiesen hat. In der Folge haben sich laut Dünser Forschende an die RhB gewandt. Sie wollen untersuchen, ob sich die Schienen im Praxistest weniger stark verformen.

Bei sogenannten Gleisverdrückungen ab 50 Millimetern dürfen die Schienen nicht mehr befahren werden. Im Sommer 2015 hatte die Hitze für die RhB Konsequenzen: Wegen einer Gleisverformung konnten die Züge zeitweise nicht mehr durchgehend von Chur nach Arosa fahren. Die Passagiere mussten auf Busse umsteigen. In Italien ist es bereits länger üblich, die Schienen gegen die Hitze weiss anzustreichen.

Hitzewelle erreicht Höhepunkt - 35 Grad im Wallis

Die Hitzewelle in der Schweiz hat am Freitag ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Im Wallis kletterte das Thermometer am Nachmittag bis auf 35 Grad. Noch nie war es in diesem Sommer hierzulande wärmer. Am Donnerstag hatte es mit einem Spitzenwert von 34,8 Grad noch knapp nicht gereicht, um die 35-Grad-Marke zu knacken.

Doch nicht nur im Wallis war es am Freitag heiss. In allen Gegenden der Schweiz wurden Hitzewerte von 30 Grad oder mehr erreicht. In der Nordwestschweiz lagen die Temperaturen bei 33 Grad, rund 32 Grad gab es in Chur. In den Tessiner Tälern wurde 31 bis 32 Grad verzeichnet.

sda/20 Minuten/NN