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Stoch erstmals Gewinner der Vierschanzentournee

Kamil Stoch mit der Siegertrophäe, dem goldenen Adler
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Tande und Stoch hatten vor dem vierten und letzten Wettkampf am Dreikönigstag in Bischofshofen 1,7 Punkte getrennt. Nach dem ersten Durchgang auf der Paul-Ausserleitner-Schanze verwandelte Stoch den geringen Rückstand in einen Vorsprung von 2,8 Zählern. Am Ende setzte sich der Pole mit einer Marge von 35,3 Punkten vor seinem Teamkollegen Piotr Zyla durch, nachdem Tande einen wegen eines Materialfehlers völlig missglückten zweiten Sprung (auf nur 117 m) hatte und so in der Overall-Wertung auf Platz 3 zurückfiel. In der Luft geriet der Norweger unerwartet ins Trudeln, die Ski schlugen hin und her. Nur mit einer akrobatischen Einlage rettete sich Tande und verhinderte, dass das Finale von einem schweren Sturz überschattet wurde. Erst die Zeitlupen-Aufnahme im TV brachten ans Licht, welches Pech dem Favoriten widerfuhr und weshalb er im Zielraum kurz die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. An seinem Bindungsstab brach im Flug der Zapfen ab. Der Ski hing hinten bloss noch am Sicherheitsband, liess sich aber nicht mehr führen.

Nie zuvor hatte Stoch eine Tournee auf dem Podest beendet; als Bestwert stand für ihn bis zu diesem Jahr ein 4. Rang in der Gesamtwertung zu Buche (2013). Nach jeweils 2. Plätzen in Oberstdorf und in Garmisch-Partenkirchen sowie einem 4. Rang in Innsbruck gewann Stoch erstmals ein Springen im Rahmen der Vierschanzentournee. Der nunmehr 17-malige Weltcupsieger fing mit 138,5 m im Finaldurchgang noch den Halbzeit-Führenden Jurij Tepes aus Slowenien ab. Zweiter wurde der Österreicher Michael Hayböck vor Zyla.

Der Olympia-Sieg, der Weltmeister-Titel, das Gold als Skiflug-Weltmeister (alle drei im Einzel), der Gewinn des Gesamtweltcups und der Triumph an der Vierschanzentournee bilden die fünf Monumente im Skispringen. Einzig der Finne Matti Nykänen hat alles gewonnen. Stoch hat mit dem Tournee-Triumph nach seinem Doppel-Olympiasieg 2014 in Sotschi, dem WM-Titel 2013 im Val di Fiemme (auf der Grossschanze) sowie seinem Gesamtweltcupsieg 2013/14 nun vier dieser Monumente gewonnen - wie Simon Ammann, dem der Gewinn der Vierschanzentournee im Palmarès fehlt, und Gregor Schlierenzauer, der noch nie Einzel-Olympiasieger geworden ist.

Der Showdown in Bischofshofen fand ohne Schweizer Beteiligung statt. Simon Ammann hatte am Donnerstag nach der Qualifikation vorzeitig die Sachen packen müssen. Der Toggenburger legt nun eine Wettkampfpause ein, zumal seine Frau Yana bald ein zweites Kind zur Welt bringen wird. Am kommenden Wochenende in Polen wird der vierfache Olympiasieger nicht springen. Dafür wird in Wisla der Weltcup-Rekordsieger Schlierenzauer sein Comeback geben - und die Polen werden ausgiebig ihre Tournee-Helden feiern.

SDA