Handball NLBStäfa kämpft sich
im Spitzenkampf zurück
Zur Pause sah der STV Baden im Spitzenkampf gegen Handball Stäfa wie der sichere Sieger aus. Doch in der zweiten Halbzeit drehten die Gelbschwarzen mächtig auf und feierten am Ende einen 31:30-Sieg.

Als Mathias Müller mit dem Pausenpfiff bereits den zweiten Penalty für die Stäfner vergab, schienen die Gäste der dritten Saisonniederlage entgegen zu schlittern. Den Grossteil des 5-Tore-Rückstandes hatten sie sich nach gut zehn Minuten eingehandelt. Christian Amrein hatte im Kasten gerade den glücklosen Luca Frei ersetzt, als sein Gegenüber Marco Wyss die Gelbschwarzen mit seinen Paraden zur Verzweiflung trieb. Zuerst wehrte der 33-Jährige einen Gegenstoss von Francesco Ardielli ab, dann gelang ihm gegen Flügel Ardielli und Kreisläufer Louis Barth eine Doppelparade. So gerieten die Stäfner innert Kürze mit vier, später gar mit sechs Toren in Rückstand.
«Ihr müsst mit Geschwindigkeit und Dynamik an ihm vorbei, sonst verwerfen wir weiterhin viele freie Bälle», forderte Stäfas Trainer Philipp Seitle im Time-out. Doch er fand vorerst jedoch wenig Gehör. Mann der ersten Halbzeit war definitiv Badens Goalie Wyss, der 10 von 21 Bällen, die auf in zuflogen, abwehrte.
Zaubertrank verschüttet
In der Kabine schien der Hexer seinen Zaubertrank verschüttet zu haben. In der 49. Minute wurde Wyss durch Philippe Cachin ersetzt, nachdem ihm bloss noch zwei Paraden gelungen waren. Zum Zeitpunkt seiner Auswechslung lagen die Badener bereits 23:24 im Hintertreffen.
«Mit grossem Kampfgeist haben wir das Spiel innert zehn Minuten wieder ausgeglichen und danach einen kühlen Kopf bewahrt», befand der Stäfner Rückraumspieler Laurin Rinderknecht. Wobei – den einen oder anderen Zittermoment gab es in der Schlussphase schon. Ardielli und Gulliver Stocker verschossen noch je einen Penalty. Letzterer 15 Sekunden vor Schluss beim Stand von 31:30. Doch weil die Badener danach nichts zählbares mehr zustande brachten, ergatterte der Tabellenführer das Punktepaar.
Zum Mann der zweiten Halbzeit avancierte Christian Amrein. Der 29-jährige Keeper, der zuletzt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, liess sich total elf Paraden notieren. Er hatte auch ein grosses Laufpensum zu absolvieren. Setzten die Stäfner in der zweiten Halbzeit doch konsequent auf den siebten Feldspieler. Was sie so abgeklärt praktizierten, dass Baden kein einziger Treffer ins leere Gehäuse gelang.
Vorgabe nicht erfüllt
«Die Vorgabe, wie ein Tabellenführer aufzutreten, vermochten wir in den ersten 30 Minuten nicht umzusetzen», analysierte Amrein. «Als Kollektiv haben wir uns ins Spiel zurückgekämpft und die Bälle vorne reingemacht.» Über das ganze Spiel gesehen sei der Sieg nicht unverdient gewesen – im Kampf um ein Ticket für den Playoff-Final vielleicht schon wegweisend. «Für mich persönlich war es natürlich sehr schön, dass ich mich mit einer solchen Leistung zurückmelden konnte.»
Fehler gefunden?Jetzt melden.