«Richtlinien nicht korrekt umgesetzt»Stadtpolizei Zürich übt Selbstkritik wegen Corona-Demonstration
Am Samstag haben auf dem Sechseläuteplatz über 100 Personen demonstriert. Dabei haben sie die Covid-Verordnung verletzt, die Polizei liess sie gewähren. Nun übt sie Selbstkritik.

Keine Gruppen mit über fünf Personen und mindestens zwei Meter Abstand. Diese Regeln wurden in den letzten Wochen fast mantramässig wiederholt. Doch es gibt Menschen, die der Meinung sind, dass diese Regeln gegen die Bevölkerung sind. Am Samstag versammelten sich in Zürich und weiteren Städten der Schweiz mehrere hundert Personen mit diesem Glauben, um gegen diese Regeln und die gesamte Covid-Verordnung des Bundes zu demonstrieren. Die Stadtpolizei Zürich war mit einem grossen Aufgebot dort, doch eingegriffen hat sie nur zögerlich. Zu zögerlich, wie der Kommandant der Stadtpolizei nun meint.
«Handlungsrichtlinien nicht umgesetzt»
Man habe am Montagmorgen die Situation eingehend analysiert und sei zum Schluss gekommen, dass zu spät reagiert wurde und vor allem dass die Handlungsrichtlinien des Kommandanten nicht richtig umgesetzt wurden. Man hätte rigoroser durchgreifen sollen, heisst es nun, und die Teilnehmenden sofort des Platzes verweisen sollen. Wer sich der Anweisungen der Polizei widersetzte, hätte kontrolliert, wegweisen und verzeigt werden müssen.
Die Stadtpolizei Zürich will in Zukunft die Regeln wieder konsequenter durchsetzten. Die Verordnung sei nicht gegen die Menschen, sondern für die Bevölkerung. Es gehe darum Leben zu retten, schreibt die Stadtpolizei Zürich weiter. Veranstaltungen und Versammlungen werden nicht mehr toleriert.
gvb
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