AboSt. Gallen will an umstrittener Praxis festhalten
Der Nationalrat hat beschlossen, dass Eingliederungsprogramme für Arbeitslose nicht öffentlich ausgeschrieben werden müssen. Der Kanton St. Gallen will sein Vorgehen aber nicht ändern.

Der Fall sorgte vor genau einem Jahr für Schlagzeilen. Das sozialwirtschaftliche Unternehmen WTL mit Sitz in Rapperswil-Jona verlor nach 20 Jahren den kantonalen Auftrag, Einsatzprogramme für Arbeitslose anzubieten. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit hatte den Leistungsauftrag öffentlich ausgeschrieben und dem WTL die ausserkantonale Stiftung Arbeitsgestaltung (SAG) vorgezogen. Diese hat ihren Sitz in Uster.Das Werk- und Technologiezentrum Linthgebiet (WTL) zog den Entscheid ans Verwaltungsgericht, bekam aber nicht recht. Seit dem 1. Januar führt nun die SAG die kantonalen Einsatzprogramme durch. Das WTL musste vier Personen kündigen. Einem ähnlichen Unternehmen in der Stadt St. Gallen drohte zunächst die Schliessung, heute läuft der Betrieb der dortigen Projektwerkstatt massiv verkleinert weiter.