Die Besten der zweiten Hälfte
Jonas Männerteam bleibt ambitioniert. Es will sich in den nächsten drei Saisons in der Nationalliga A jeweils auf Rang 5 klassieren – mit einem zur Hälfte erneuerten Kader.

«Es war klar, dass wir uns von verschiedenen Spielern trennen», sagt Urs Winteler. Drei Jahre lang konnte der Joner Trainer mit einem fast unveränderten Team arbeiten. Doch nun, am Ende des vom Klub definierten 3-Jahres-Zyklus, orientieren sich einige Spieler neu. Anatoly Mezhonnov kehrt nach Russland zurück, Nicolas Meier und Michi Huser treten kürzer, Marco Bürgi orientiert sich nach Bern, Jonas Stadelmann wechselt nach Luzern, Gian Aebli nach Einsiedeln und Nationalspieler Joel Roos nach Näfels.
«Für mich ist es der richtige Moment, zu einem ambitionierteren Team zu wechseln», sagt Diagonalangreifer Roos. «Jedenfalls für den Augenblick. Vielleicht hat Jona in drei Jahren ja die gleichen Ambitionen», schmunzelt der 23-Jährige. Er habe das Gefühl gehabt, die Joner Equipe würde nicht stärker besetzt sein wie letzte Saison, «während viele andere Teams einen Schritt nach vorne machen». Er hoffe im Glarnerland auf gute Trainings, «und ich freue mich darauf, zu sehen, was anders ist».
Viele der Wechsel kamen nicht unerwartet. Aber nicht alle. «Die Planung mit Michi Huser war ganz anders», bestätigt Winteler. Der 22-Jährige, stets in Jona lizenziert, hätte den Abgang von Joel Roos kompensieren sollen. Doch er entschied sich, das Angebot einer Weiterbildung anzunehmen. «Sein Abgang tut weh», sagt Winteler, der sowieso schon die halbe Mannschaft ersetzen muss. Am liebsten würde er es mit jungen Spielern tun, die an anderen Orten wenig Einsatzzeit bekommen und «die sich bei uns etablieren könnten».
Spielersuche schwierig
Er habe mit 35 Spielern mehrmals telefoniert oder sie getroffen, erzählt der Trainer. Doch er erntete viele Absagen. Fix ist bisher der Zuzug des 27-jährigen Mitteangreifers Moritz Bolli, der zuletzt für Klettgau in der NLB spielte. Von Einsiedeln wechselt der Brasilianer Deniz Milanez an den Obersee, wo er die 1.-Liga-Equipe beüben und sich als zweiter Passeur und Assistenztrainer im NLA-Team einbringen wird. Aus der zweiten Mannschaft rücken Joel Maag (Mitte) und Lars Bischof (Libero) auf. Ein neuer Passeur hat ebenfalls mündlich zugesagt. «Aber ich hatte schon vorher zwei Zusagen von Spielern, die sich dann doch anderes entschieden», sagt Winteler.
Der Trainer und die Verantwortlichen des Klubs möchten das neu formierte Team noch ein bisschen näher an die Spitze bringen. In der vergangenen Saison wurde das sportliche Ziel, Rang 6, jedoch verpasst. «Da fehlte uns zum Teil die Klasse», analysiert Jona-Volleyball-Präsident Hajo Zwanenburg. «Und die Liga ist stärker geworden.»
«Es gibt nichts Negatives»
In der NLA gebe es vier stärkere und vier weniger starke Teams. «Den Anschluss nach oben haben wir knapp nicht geschafft.» Weil in der Playoff-Viertelfinal-Serie das entscheidende dritte Spiel in Schönenberg verloren ging. «Hätten wir dieses Spiel gewonnen, hätten alle gejubelt.» Die Equipe habe sich aber taktisch verbessert, und der Verein sei besser aufgestellt als zuvor, blickt Zwanenburg auf die drei Jahre in der NLA zurück. «Es gibt nichts Negatives.» Darum sei der Rückzug in die NLB nicht infrage gekommen. Aber auch nicht das Aufrüsten. «Ich hätte Mühe, wenn wir mit fünf Ausländern unter die besten zwei Teams würden vorstossen wollen», sagt der Präsident. «Wir wollen lieber regelmässig mit 50 Prozent Volleyballern antreten, die unter 23 Jahre jung sind, und 50 Prozent selbst ausgebildeten Spielern. Dafür nehmen wir in Kauf, dass wir nicht unter die ersten vier kommen. Aber Platz 5 ist in den nächsten drei Saisons realistisch.»
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch