Sweet Home: HomestorysSo wohnen Frauen in der Schweiz
Frisch, verspielt, stilvoll und voller inspirierender Ideen: Entdecken Sie sieben spannende Schweizer Wohnungen.
1 — Die Redaktorin

Als ich Charlotte Fischli noch nicht kannte, war sie für mich eine Art It-Girl. Ihr Name tauchte überall da auf, wo es interessant und stylish war: als Fashion-Editor oder Onlineredaktorin von angesagten Magazinen oder als Creative Consultant von Modehäusern. Natürlich folgte ich ihr auf ihrem wunderschönen, inspirierenden Instagram-Account. Ich wollte sie unbedingt kennen lernen und eine gemeinsame Freundin stellte sie mir alsbald an ihrer Atelierparty vor.
Kurz danach führte uns die Arbeit zusammen und ich konnte sie für eine Homestory begeistern. Ihre charmante Zürcher Altbauwohnung zeigt einen ebenso persönlichen, entspannt eklektischen Stil wie ihre Modestylings. Charlotte richtet sich nämlich so ein, wie sie sich gerne anzieht und wie es ihr gerade gefällt. Sie mischt edles Design mit Highstreet-Stücken und Auffälliges mit Klassischem. Und sie hat keine Angst davor, sich ab und zu wieder neu zu erfinden. Wie in der Mode, wo der Wechsel das Beständigste ist, verändert sich auch in Charlottes Wohnung immer mal wieder etwas.

Da kuschelt sich ein blütenrosafarbenes Samtsofa, von der Sonne geküsst, in der Ecke ans cremefarbene Täfer. Dieses umarmt das ganze Wohnzimmer. «Zuerst war ich nicht besonders angetan von der Farbe des Täfers und wollte es weiss streichen», meinte Charlotte. «Doch das stellte sich als viel zu teuer heraus. Dann brachte ich Farben in die Wohnung, weil ich fand, dass sie diese dringend brauchte, um die Frische zu bekommen, die ich mir wünschte.» Einrichten und umstellen tut sie stetig mit viel Offenheit und Flexibilität. Dabei helfen auch Zusammenarbeiten mit Brands, welche ihre Produkte auf dem Instagram-Account der stilsicheren jungen Frau sehen wollen.
«Auf einmal mochte ich den Chic, den die Patina des Täfers in die Wohnung bringt.»
Hier geht es zur ganzen Homestory von Charlotte Fischli
Folgen Sie Charlotte Fischli auf Instagram: @charlotte_antonia und entdecken Sie die spannenden Projekte der kreativen Frau auf ihrer Website: www.charlottefischli.com
2 — Die Schmuckdesignerin

Mitten auf dem Land wohnt eine andere junge Frau, die Schmuckdesignerin Tara Dale. Sie hat damit das umgesetzt, was viele nur in Gedanken durchspielen. Erst vor wenigen Jahren kam sie nach einem längeren Aufenthalt in Sydney zurück nach Zürich. Zuerst wohnte sie bei ihrer Mutter auf dem Hirzel, fand dann eine Wohnung in Schlieren und gründete eine WG. Sie merkte aber bald, dass es nicht mehr ganz dasselbe war, in einer Wohngemeinschaft in der Stadt zu leben, wie zu jener Zeit, als sie noch jünger und Studentin war. Um alleine schön wohnen zu können, musste sie sich etwas einfallen lassen und entschloss sich, endlich ihrer Sehnsucht nach dem Landleben zu folgen.
Sie wünschte sich einen Ort, von dem man Zürich einfach erreichen kann und der am Wasser ist, da sie in Sydney immer am Meer lebte. Sie erzählte, dass sie einfach auf einer digitalen Immobilienplattform mit dem Finger dem Wasser entlang fuhr und dabei auf eine Wohnung in einem Bauernhaus in Wagenhausen bei Stein am Rhein stiess. Sie reiste hin, fand die Wohnung wunderschön und verstand sich sofort mit den Vermietern, die nebenan wohnen.
«Es war ein grosser Schritt», meint die Städterin. «Aber ich hatte schon immer dieses Ziehen nach dem Land. Das ruhigere, zuweilen langsamere Leben auf dem Land entspricht mehr meinem Rhythmus und meiner Kreativität.» Die Zwischenstation in Schlieren hat ihr geholfen, diesen Sprung letztlich zu wagen.
«Es brauchte schon ein wenig Mut, die Stadt hinter mir zu lassen.»

Die Wohnung ist wunderschön, mit viel Liebe, Stil und einer entspannten wohnlichen Eleganz eingerichtet. Die Räume sind klein und tief, typisch für alte Schweizer Landhäuser. Da passte kein grosses Sofa rein, deshalb hat sie sich für zwei kuschlige, kleine Sessel entschieden. Viele der anderen Möbel und Wohnaccessoires hat sie aber auf Ricardo gefunden. Zum Beispiel das hohe kleine Beistelltischchen, das mit einer Vasenleuchte versehen in einer Nische steht. In der Zwischenzeit hat Tara Dale ein schönes Ladenlokal in Stein am Rhein gefunden und konnte ihren eigenen Concept Shop mit Atelier eröffnen.
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Folgen Sie Tara Dale auf Instagram @tara_dale_shop und besuchen Sie ihren Shop.
3 — Die Galeristin

Mitten im Sommer, mitten in der Altstadt, im grossen Brunnen vor dem Haus planschen die Kinder aus der Nachbarschaft – so sah ich die Wohnung von Frédérique Hutter zum ersten Mal. Der erste Eindruck bleibt. Die Wohnung in einem alten Stadthaus aus dem 15. Jahrhundert ist klein, wirkt aber luftig und sonnendurchflutet. Die vielen Bilder an der Wand machen sie auch bei weniger Licht freundlich und interessant. Die Frau, die Kunst zu ihrem Beruf machte, nützt den beschränkten Platz perfekt aus und hat ein wunderbar elegantes und persönliches Zuhause geschaffen. Kein Wunder, dass sie schon viele Jahre hier wohnt. «Die Lage!», schwärmt sie. «Und dann ist ja noch der Swimmingpool vor dem Haus», erklärt sie lachend ihre Liebe zur Altstadtwohnung.

Seit 25 Jahren arbeitet Frédérique Hutter in der Kunstwelt. Sie führte zuletzt als Direktorin die Galerie Katz Contemporary, die sie 2008 gründete. Dort hat sie in zehn Jahren über 50 Ausstellungen kuratiert und konzipiert. Seit ein paar Jahren führt sie ihr Tätigkeit mit einem neuen, erweiterten Konzept unter ihrem Namen Frédérique Hutter Art Concept ohne feste Ausstellungsräume und mit dem Fokus auf Beratung weiter. Ihr persönliches Lager an Bildern und Skulpturen ist gross, denn nur kleinere Kunstwerke schaffen es in ihre Wohnung.
«Die Bilder wechsle ich regelmässig aus. So kann ich immer wieder mit neuen Lieblingen wohnen.»
So harmonisch, wie sich die vielen Bilder zueinanderfügen, stehen auch die Möbel im Raum. Es sind alles Einzelstücke. Und zu jedem hat Frédérique eine Geschichte. Genauso wichtig wie die Möbel und die Kunst sind für sie die Wohnaccessoires. Nichts dominiert oder stiehlt etwas anderem die Show. Alles trifft sich wie eine freundliche Gesellschaft von einzigartigen Persönlichkeiten im Raum. Auch hat alles genügend Platz, der wie ein Wunder für jedes einzelne Stück perfekt scheint.
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Folgen Sie Frédérique Hutter auf Instagram @frederiquehutter und entdecken Sie ihre Projekte auf ihrer Website: www.frederiquehutter.ch
4 — Die Grafikdesignerin

Das Zuhause der Grafikdesignerin Tine Fleischer ist so frisch, spielerisch und voller Ideen wie ihr Blog Inattendu. Inattendu bedeutet so viel wie unerwartet, überraschend oder unangemeldet. Unter diesem Motto postet Tine Fleischer seit 2011 Geschichten und Inspirationen in den Bereichen Interior, Design, Mode, Beauty und Reisen. Inattendu, den die Grafikdesignerin in ihrer Freizeit mit grosser Leidenschaft betreibt, ist einer der meistgelesenen Blogs in der Schweiz. Kein Wunder, waren wir neugierig auf das Zuhause der Bloggerin und wir besuchten sie in Kreuzlingen. Ihre moderne, offene Zweizimmerwohnung ist denn auch voller Charme, Inspirationen, Trendstücken und frischen Einrichtungsideen – ganz wie ihr Blog.

Schon immer, verrät die Designerin, habe sie die Schönheit der Dinge glücklich gemacht. «Als Kind war ich jeweils traurig, wenn zum Beispiel eine frisch verschneite Wiese durch Fussspuren ihre perfekte Naturschönheit verlor», erzählt sie. Tine wählte denn auch einen gestalterischen Beruf und wurde Grafikdesignerin. Ihr Job führte sie von Deutschland in die Schweiz, genauer in eine Designagentur nach St. Gallen. Dort hat sie eine Vollzeitanstellung als Creative Director. In ihrem Beruf arbeitet sie, wie sie uns erklärt, konkret für Kunden, Brands und bestimmte Zielgruppen und lebt sich jeweils in ganz verschiedene Projekte ein. Auf ihrem Blog geniesst sie die Freiheit, nur das zu zeigen, was ihr persönlich gefällt, was sie entdeckt und was sie fasziniert. So geht sie auch beim Einrichten ihrer Wohnung vor.
«Einrichten ist für mich ein kreatives Spiel.»
Tine Fleischer hat einen spielerischen Zugang zum Einrichten und mag es nicht, wenn alles starr und unverrückbar bleibt. So platziert sie Lieblingssachen immer wieder neu, wartet geduldig auf das richtige Sofa und sitzt dafür auch gerne einige Monate auf dem Boden. Sie trennt sich manchmal von Dingen, verkauft oder verschenkt sie und macht so Platz für Neues, das gerne auch ein wenig schräg sein darf wie der Stuhl «Bold» von Big Game für Moustache.
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Lesen Sie Tines Blog Inattendu und folgen Sie ihr auf Instagram @tineinattendu
5 — Die Boutique-Besitzerin

Die Designerin Anna Z’Brun hat schon als Kind hübsche Dinge für das Daheim gesammelt, ist um die halbe Welt gereist und liebt ihre Zürcher Wohnung. Die charmante Altbauwohnung war einmal ein Hotel. Nun fühlt man sich dort fast wie in Paris – vor allem auf dem kleinen Balkon, der eine Sicht auf das alte Zeughaus, dessen Park und in die Weite der Stadt bietet. Diese Offenheit passt zur aktiven, kreativen Frau, die uns gesteht, dass sie noch nie so lange ununterbrochen in der Schweiz war. Sie lebte in Bali, reiste durch Australien und Zentralamerika und verdiente sich ihr Geld für das Reiseportemonnaie nicht selten damit, dass sie den Hotels, in denen sie wohnte, ein neues Design verpasste oder Freunden und Bekannten beim Einrichten ihrer Wohnungen half.

Schon als Kind sammelte sie hübsche, kleine Sachen wie Schälchen, Vasen und Objekte für die Wohnung, welche sie einmal bewohnen wird. Auch wünschte sie sich an Geburtstagen oder bei der Konfirmation jeweils schöne Möbelstücke. So hat Anna die geflochtenen Stühle am Tisch von den Eltern geschenkt bekommen und die vielarmige Stehleuchte im Brockenhaus gefunden. Das Sideboard gehörte ihrer Grossmutter und steht im Schlafzimmer, welches sie sehr wohnlich eingerichtet hat. Die Möbel sind bei Anna Z’Brun genau wie ihre Objekte und Wohnaccessoires sorgfältig und bestimmt platziert, so dass sie Harmonie und Schönheit ausstrahlen. Im Schlafzimmer steht auch ein klares, filigranes Metallregal, auf dem sie unter anderem ihren Schmuck in Schälchen versorgt, damit sie ihn griffbereit hat.
Ihren Schmuck, Mode, Objekte und Accessoires verkauft in ihrem Shop Mint in Bern. Sie betreibt ihn zusammen mit ihrer Mutter. Mint steht für Frische und der Shop ist auch ein Begegnungsort, eine Plattform für Kreativschaffende, aber auch eine Oase, in die man treten kann, um sich inspirieren zu lassen.
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Folgen Sie Anna auf Instagram: @annamia und entdecken Sie Annas Kollektion: Les Solides. Instagram: @lesolides. Hier finden Sie Annas Shop Mint in Bern: Mint und hier Annas Haus auf Bali: @villasolid
6 — Die Architektin

Erst wohnte die Architektin Olivia Genoux gleich gegenüber. Es war eine schöne Wohnung – schattig, aber grosszügig», erzählt Olivia. Doch dann wurde diese Wohnung frei und Olivia und ihr Mann zogen um an die Sonnenseite. «Vorher haben wir gar nicht richtig gemerkt, dass wir keine Sonne hatten, nun können wir uns nicht mehr vorstellen, wie das war.»
In Bern sind viele Altstadthäuser so gebaut, dass jeweils eine Wohnung auf die Gasse hinausgeht und die andere auf die Aare. Diese Wohnungen auf der Sonnenseite sind gewaltig. Sie eröffnen eine Sicht und ein Lebensgefühl, die Fremden verborgen bleibt. Wer zum ersten Mal in eine solche Wohnung kommt, sieht Bern danach mit völlig neuen Augen.

«Viele unserer Freunde wohnen schön, haben sich schön eingerichtet, kochen gut und pflegen das Zuhausesein. Wir wissen aber alle, dass wir mit allergrösster Sicherheit nie eine eigene Wohnung oder gar ein Haus kaufen können, wie das zum Beispiel für unsere Eltern noch möglich war. So machen wir halt das Beste mit dem, was möglich ist, und geniessen das, was das Leben uns bietet.» Wichtig für Olivia und ihren Mann sind die Freunde. Man besucht sich oft und gerne gegenseitig und unternimmt Dinge miteinander.
«S Cheminée fägt eifach!»
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7 — Die Stilexpertin

Wenn man Elvira Borbély besucht, fühlt sich das ein bisschen so an wie in einer Geschichte von einem verwunschenen Haus. Gleich hinter der Haustür wird man von einer farbigen, sinnlich-freundlichen Welt empfangen. Ebenso freundlich und stylish ist Elvira Borbély. Sie arbeitet als Creative Director und Fashion Consultant in den beiden sich immer näherkommenden Bereichen Mode und Interiordesign. Im alten Haus im Zürcher Hirslanden-Quartier wohnt sie mit ihrem 12 Jahre alten Sohn Vital, ihrem Freund George und sporadisch mit seinem Sohn Keno (14) als Patchworkfamilie.

«Hierherzuziehen war wie ein Heimkommen.»
Elvira erklärt, dass das Haus genau so sei wie das, in dem sie als Kind aufgewachsen ist. «Die Zimmer sind gleich angeordnet, die Küche aus den Fünfzigerjahren, der Eingang, die Treppe, alles wirkt wie eine Kopie des Hauses meiner Kindheit.» Sie hat das Haus über alles geliebt und erzählt von einem für sie traumatischen Erlebnis, als sich ihre Eltern trennten, sie auszogen und der Hausbesitzer das Haus dazu auch noch abreissen liess. «Die Happy-Zeit war mit einem Mal vorbei!» Als sie hierherziehen konnte, war dies eine Art Wiederfindung des verlorenen Zuhauses und sie fühlte sich, als käme sie endlich wieder heim.
Hier geht es zur ganzen Homestory von Elvira Borbély
Entdecken Sie die Projekt von Elvira Borbély auf ihrer Website: Elvira Borbély und folgen Sie ihr auf Instagram @elvira.borbely
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