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So tippen Magnin und Weiler die Viertelfinals

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Frankreich- Uruguay

«Frankreich ist das beste Team»

«Entscheidend ist: Kann Edinson Cavani spielen? Uruguay ist mit ihm eine ganz andere Mannschaft, weil er ein Stürmer ist, der unheimlich weite Wege zurücklegt, weil er mit Luis Suarez ein grossartiges Duo in der Offensive bildet. Ich behaupte ­sogar: Mit diesen zwei Angreifern und Diego Godin als Abwehrchef könnte der Titel ein Thema werden.

Ich befürchte aber, dass Cavani im Viertelfinal nicht dabei sein kann, und darum gehe ich davon aus, dass für Uruguay die WM hier endet. Die Franzosen können sich auf Suarez konzentrieren, und sie haben genügend indi­viduelle Klasse, um den Unterschied auszumachen. Sie sind für mich das beste Team.

In der Vorrunde haben sie zwar nicht überzeugt, aber sie erinnern mich an 1998. Da gab es an der WM in ihrem Land viel Kritik, vor allem an Trainer Aimé Jacquet – am Ende waren sie Weltmeister. Nun haben sie beim 4:3 im Achtelfinal gegen Argentinien ein anderes Gesicht gezeigt und signalisiert: Wir sind bereit. Trainer Didier Deschamps hat es geschafft, aus überragenden Fussballern eine Einheit zu formen und ein Theater wie in der Vergangenheit zu vermeiden.

Uruguay wird einiges an Gegenwehr leisten und nicht in Panik geraten. Aber der Gegner verfügt über die Mittel, um Lösungen zu finden. Und er hat die ­besten Aussichten, als Weltmeister nach Hause zurückzukehren. Es wäre das ­naheliegende Ende eines Turniers, das für mich einen gewissen Reiz verloren hat, weil viele namhafte Mannschaften nicht mehr dabei sind.» (pmb.)

Magnins Tipp: 3:1

Brasilien - Belgien

«Belgien ist kompletter»

«Es treffen zwei Teams aufeinander, die nicht zufällig zu den grossen Titelanwärtern gezählt werden, und eigentlich wäre Brasilien - Belgien ein finalwürdiges ­Duell. Wer diesen Viertelfinal übersteht, hat für mich die besten Chancen, Weltmeister zu werden.

Ich sehe die Belgier im Vorteil, weil sie kompletter sind. Seit September 2016 haben sie kein Spiel mehr ver­loren, die Qualifikation für die WM war be­eindruckend. Das Selbstvertrauen ist kontinuierlich gewachsen, ich stelle einen enormen Hunger fest, auch eine starke mentale Verfassung. Der jüngste Nachweis wurde gegen Japan erbracht: 0:2 im Rückstand, vermeintlich vor dem Aus – und am Ende heisst es 3:2.

Brasilien ist sehr gut, keine Frage. Brasilien hat Neymar, einen zweifellos überragenden Fussballer. Aber da gibt es für mich auch Einschränkungen: Erstens übertreibt er es mit seinen Einlagen, und zweitens ist im Spiel der Südamerikaner alles nur auf ihn ausgerichtet. Die Belgier werden sich intensiv um ihn kümmern und dafür sorgen, dass er kaum Freiheiten haben wird.

Gleichzeitig sind sie weniger berechenbar. Sie haben herausragende Individualisten wie Hazard oder De Bruyne, aber sie sind nicht von ihnen abhängig wie die Brasilianer von Neymar. Sie ­haben eine solidarische Gruppe, die mich mit ihrer Athletik, Technik und Taktik überzeugt. Und ich glaube, sie spüren selber: Jetzt ist die Chance da, um etwas ganz Grosses zu erreichen. Auch wenn Brasilien die bislang schwierigste Prüfung wird.» (pmb.)

Weilers Tipp: 1:2

Schweden - England

«England ist bereit für den Titel»

«In England ist ­etwas passiert: Qualität hatte das Nationalteam immer, aber es war eine Ansammlung von Einzelkämpfern, schwerfällig und immer für ein Skandälchen gut. Diesmal ist es anders: Die Energie, mit der die Engländer spielen, ist sogar zu Hause vor dem Fernseher spürbar. Es ist ein Team mit ­Zusammenhalt und vielen jungen, schnellen Spielern mit enormem Potenzial wie Alli und Lingard. Und mit Harry Kane verfügt Trainer Gareth Southgate über einen Torjäger, der in vielen Bereichen Weltklasse verkörpert. Die Kolumbianer konnten ihn nur mit Fouls stoppen. Und er behielt bei den Elfmetern die Nerven, das war eindrücklich. Er ist ein echter Leader.

Penaltyschiessen ist eben keine Lotterie, wie es immer wieder heisst. Als ich vorletzte Saison Trainer beim FC Sion war, hatten wir vor dem Cuphalbfinal gegen den FC Luzern wochenlang Elf­meter geübt. Ich bin überzeugt, dass wir genau deshalb das Penaltyschiessen ­gewannen.

Dennoch: Es wird bestimmt kein Selbstläufer für England. Alle Achtel­finals, vielleicht mit Ausnahme von Brasilien gegen Mexiko, waren eng. Und im 4-4-2-System der Schweden weiss jeder ganz genau, wie er sich verhalten muss, das macht es so schwierig für die Gegner. Nicht nur die Schweizer können ein Lied davon singen. Auch die Schweden überzeugen durch Teamgeist, aber ­ihnen fehlt ein Torjäger mit Klasse, einer wie Kane. Ich bin überzeugt: England wird siegen und ist bereit für den ganz grossen Wurf, den Gewinn des Weltmeistertitels.»(dwu)

Zeidlers Tipp: 0:2

Russland - Kroatien

«Modric ragt heraus»

«Die Kroaten verkörpern den modernen Fussball: Sie sind stark am Ball, sie können sich aber auch ­zurückziehen und kontern. Zudem sind sie nach stehenden Bällen gefährlich, ein probates Mittel, das an dieser Weltmeisterschaft schon oft entscheidend war. Und sie bilden eine erfahrene Mannschaft, die schon lange zusammenspielt. Modric ragt aus dem Kollektiv heraus, aber die Kroaten haben viele Akteure, die in grossen Clubs unter Vertrag stehen. Ich denke an Mandzukic, Perisic und natürlich ­Rakitic. Der Schweizer Fussball darf stolz sein, einen Spieler wie ihn ausgebildet zu haben.

Russland hat den Heimvorteil und mit Golowin und Tscheryschew zwei Spieler, die den Unterschied machen können. Der grosse Stürmer Dsjuba ist zudem ein richtiger Verschleissspieler, er fordert den Verteidigern physisch ­alles ab. Ich würde dem russischen Trainer raten, wieder offensiver aufzustellen als noch gegen Spanien, als sein Team sehr passiv agierte und sich in die Verlängerung mogelte. Vielleicht kann er den Gegner so überraschen.

Aber Kroatien ist nicht Spanien, das an diesem Turnier bestätigte, dass Ballbesitz nicht relevant ist, sofern kein konkretes Ziel besteht. Die Kroaten agieren viel konsequenter, sie versuchen auch einmal, schnell zu spielen, sofort zu flanken. Und sie haben mit Modric und Rakitic starke Distanzschützen. Kroatien ist ein Vorzeigeteam, der Final ist allemal möglich. Die Russen dagegen haben mit der Viertelfinalqualifikation das ­Maximum aus ihren Möglichkeiten herausgeholt.»(dwu)

Seoanes Tipp: 0:2