Sweet Home: Inspirationen gegen die EintönigkeitSo kombinieren Sie Farben harmonisch
Ton in Ton, Kontraste oder Lichtspiele: Mit diesen zehn Tipps passen Ihre Lieblingsfarben zusammen.

Viele Menschen haben Angst, dass eingesetzte Wohnfarben schnell mal verleiden könnten oder nichts dazu passt. Dabei ist es doch eher ungewöhnlich, dass man eine Farbe einmal mag und dann wieder nicht. Dem Grün des Grases, dem Blau des Himmels oder den vielen Tönen der Rosen und anderen Blumen wird man ja auch nie überdrüssig! Aber klar, wenn man einfach so schnell mal das Arbeitszimmer in einem selbstgemischten Lila oder Ocker streicht und dann nichts mehr wirklich stimmt, kann das schon passieren.
Doch Farben sind keine Launen. Man wählt sie mit Bedacht aus. Genauso wie ein Sofa oder ein Bett. Letztere sind übrigens erst noch ziemlich viel teurer als ein paar Liter gute Wohnfarbe! Hier können Sie entdecken, wie schön, sinnlich und freundlich man mit harmonisch zusammenkommenden Farben wohnen kann. Das Foto von 1stDibs zeigt eine Inszenierung der Tapete Moon.
1 – Wählen Sie Farben wie Zutaten für ein Rezept

Mit Farben zu spielen, ist so ähnlich wie kochen. Es gibt Zutaten, die passen zusammen und andere eben nicht. Meistens hat man das im Gefühl. Wer isst denn schon Carameljoghurt mit Thunfisch! Die haben zwar farblich eine Verwandtschaft, aber geschmacklich nicht. Daneben gibt es natürlich auch überraschende Kombinationen, wie Caramel mit Salz oder Schokolade mit Chili.
Betrachten Sie also erst mal Ihren Einrichtungsstil. Ist dieser eher klassisch oder mögen Sie das kokette Überraschende; entspricht das natürlich Sanfte eher Ihrem Typ oder brauchen Sie das dramatisch Auffallende? Wenn Sie sich darüber klar sind, dann können Sie die Farbpalette entsprechend wählen. Man wählt Farben in Gruppen und genauso wie bei einem gelungenen Gericht, bei dem es von den manchen Zutaten viel braucht und von anderen bloss eine Prise, geht das auch mit den Farben. Bei diesem Einrichtungsbeispiel von HK Living ist dies schön umgesetzt: Grosse Portionen von Gold und Pink, kleinere Dosen von Grün, welches den Farbkreis vervollständigt. Gemeinsam kommen die drei Farben harmonisch zusammen.
2 – Farben spielen mit dem Licht

Ich habe in allen meinen Wohnungen erst mal ein paar Wochen oder gar Monate gelebt, bevor wir die Wände gestrichen haben. Denn es ist wichtig, das Licht und dessen Stimmung in einem Raum zu spüren. Farben verändern sich immer. Auch Weiss! Bloss liegt bei Weiss das Spektrum zwischen gelblich und gräulich, während andere Farben sich echt verändern. Sie antworten dem Licht.
So ist unser in Chartreuse gestrichenes Wohnzimmer je nachdem, ob die Sonne scheint oder der Himmel wolkig ist, mal lindengrün und dann wieder sonnengelb. Auch verhalten sich Farben anders mit Kunstlicht wie mit Tageslicht. Und dann ist es ebenso von grosser Bedeutung, wie es draussen aussieht. Es macht einen Unterschied, ob man den ganzen Tag auf eine graue Wand von einem benachbarten Haus schaut oder die Aussicht in die Natur führt. Lassen Sie sich auf jeden Fall Zeit, bevor Sie Wände streichen.
3 – Anleitung zum Wände streichen

Wenn Sie aber Lieblingsfarben ausgesucht haben, dann streichen Sie diese am besten in einer grösseren Fläche an die Wand und lassen sie vollständig trocknen, bevor Sie sie prüfen:
Betrachten Sie die Farben in verschiedenen Lichtsituationen
Betrachten Sie die Farben auch von Weitem und mit Ausblick in andere Räume
Es ist wichtig, dass die Farben aller Räume zusammenpassen
Achten Sie ebenfalls darauf, ob ausgewählte Lieblingsfarben zu den Farben der Möbel passen
4 – So funktioniert Ton in Ton

Wenn Sie mit Farben wohnen, achten Sie darauf, dass Sie nicht eintönige Farbkonzepte wählen. Eintönig wird es, wenn alles in der gleichen Farbe ist und bloss in anderen Schattierungen und Helligkeiten variiert. Weniger eintönig sind Ton-in-Ton-Farbpaletten, wie hier eine Sinfonie in Grün und Blau. Allerdings brauchen solche Ton-in-Ton-Farbkonzepte Akzentfarben, die sich auf der gegenüberliegenden Seite des Farbkreises befinden, wie in diesem Beispiel das Pink der Blumen und das Ocker des Holzstuhles.
5 – Setzen Sie die gleiche Farbe hell und dunkel ein

Wenn Sie Ihre Lieblingsfarben zu einer Palette zusammengestellt haben, beachten Sie, dass es Hell-Dunkel-Kontraste gibt. Wählen Sie zum Beispiel, wie hier, ein dunkles Grün für ein Möbel zu einem hellen Grün der Wand. Das sorgt gleichzeitig für Ausgeglichenheit und Spannung.
6 – Suchen Sie immer nach dem Gegenüber

Egal, für welche Farben Sie sich entscheiden: Jede Farbe braucht das Gegenüber, damit alles harmonisch zur Geltung kommt. Davon gehen Sie vom Farbkreis aus. Dieser besteht aus den drei Hauptfarben Gelb, Magenta/Rot und Blau. Mit diesen drei Farben und Schwarz und Weiss lassen sich alle Farben mischen. Den jeweiligen Mischfarben steht dann immer eine konträre Farbe gegenüber. Das ist bei Grün Rot/Magenta, bei Orange Blau und bei Violett Gelb. Gleich, aber natürlich differenzierter, findet dies bei raffiniert abgetönten Mischfarben statt.
Dieses Beispiel vom renommierten Mailänder Interiordesign Studio Dimore Studio, bringt das perfekt zum Ausdruck. Dem sinnlichen Terracottaton an der Wand antwortet ein frisches Mintgrün an der Decke und als Bezug des Arne Jacobsen Sessels.
7 – Und so ziehen Sie alles weiter

Auch in diesem Raum dominiert das Farbpaar Rot und Grün und ist zum Teil ähnlich umgesetzt wie beim Beispiel zuvor. Auch hier finden wir Terrakotta und Mint. Aber es hat auch Bordeaux, Moos und Wasserblau. Ebenso hat das Interiorstudio Reath Design, welches diese Einrichtung gestaltet hat, mit dunkel und hell gespielt und setzt die ausgewählten Farben in unterschiedlichen Materialien ein. Dieselbe Farbe wirkt als Farbanstrich anders als auf Samt. Dieser Kontrast bringt Spannung und Leben in ein Farbkonzept.
8 – Bringen Sie alles zusammen

Eines der schönsten Farbkonzepte in unseren Homestories hat Nina Hohendorf in ihrem kleinen Stadthaus in Zürich Oerlikon umgesetzt. Harmonisch spielen hier Zimt und Senf, Mint und Wasserblau in den verschiedenen Räumen zusammen. Die Farben sind ein wichtiges Gestaltungselement, das Nina Hohendorf eingesetzt hat, um ein schlichtes Einfamilienhaus in ein kleines Bijou zu verwandeln. Schauen Sie sich die Homestory nochmals an.
9 – Entscheiden Sie sich für Profifarben

Wenn Sie sich entscheiden, mit Wandfarben Ihr Zuhause zu verschönern, wählen Sie solche, die aus echten Wohnfarben-Kollektionen kommen. Sie sind genau für das kreiert worden und sehen viel besser aus, als selbstgemischte Farben oder solche aus der riesengrossen Malerfarbkarte.
10 – Geben Sie auch Weiss ein bisschen Farbe

Farben für die Gestaltung der Wohnung einzusetzen, lohnt sich immer und muss natürlich nicht zwingend an den Wänden stattfinden. Wählen Sie farbige Teppiche, farbige Stoffe für Sofa und Vorhänge und farbige Möbel. Und wenn Sie trotzdem am liebsten Weiss mögen, dann peppen Sie dieses mit Wohnaccessoires auf. Farbige Kissen auf einem weissen Sofa, farbige Vasen auf einem Sideboard oder farbiges Geschirr auf dem weissen Tischtuch sind da schöne und einfache Beispiele.
11 – Fürchten Sie sich nicht vor dem Dunklen

In diese kuschlige Essecke habe ich mich verliebt. Sie gehört zu einem kleinen Haus, das in England zum Verkauf ausgeschrieben ist. Aber ich finde, man könnte sie praktisch identisch in vielen kleinen, hiesigen 0815-Wohnungen umsetzen oder in einem typischen Schweizer Landhaus. Das, was dieses Esszimmer so ausserordentlich macht, ist seine dunkle Wandfarbe. Auch wenn viele es nicht glauben wollen. Weiss lässt kleine Räumen meist unscheinbar wirken. Daher sind gerade in solchen Räumen dunkle Farben eine grossartige Idee.
Noch mehr Wohntipps gibt es jeden Freitag im neuen Newsletter zum Blog. Hier können Sie sich anmelden.
Fehler gefunden?Jetzt melden.