Trotz US-KritikSNB hält an Fremdwährungskäufen fest
Nationalbankpräsident Thomas Jordan hat bekräftigt, dass sich die Zentralbank durch die Einstufung der Schweiz als Währungsmanipulator durch die USA nicht von ihren Eingriffen am Devisenmarkt zur Schwächung des Franken abbringen lassen werde.

«Diese Bezeichnung durch die Amerikaner wird keinen Einfluss auf unsere Geldpolitik haben», sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Thomas Jordan am Montag in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin ECO des Schweizer Fernsehens.
«Im Moment sind diese Interventionen in den Devisenmarkt sehr wichtig, weil wir grossen Druck auf den Franken gesehen haben, gerade in der Covid-Krise.»
Die Notenbank stemmt sich seit sechs Jahren mit Negativzinsen und Fremdwährungskäufen gegen eine Aufwertung des in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragten Franken. In den ersten neun Monaten 2020 nahmen die Währungshüter dafür gut 100 Milliarden Franken in die Hand.
«Wenn man nur die nominelle Wechselkursentwicklung anschaut, wie stark sich der Franken in den letzten zwölf Jahren aufgewertet hat, wie tief die Inflation bei uns war, dann sollten alle einsehen, dass die Schweiz alles andere als ein Währungsmanipulator ist», sagte Jordan.
Mit der US-Finanzministerin und ehemaligen Chefin der amerikanischen Notenbank (Fed), Janet Yellen, hat laut Jordan über das Thema bislang nicht gesprochen. «Diese Gespräche wird es aber geben», sagte Jordan. «Zuerst auf technischer, dann auf politischer Ebene.»
SDA
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