Skyguide erwirtschaftet stabiles Betriebsergebnis
Dank der Verkehrszunahme konnten Einnahmeverluste aus der Euroschwäche dem Flugsicherungsunternehmen Skyguide nichts anhaben.

Das Flugsicherungsunternehmen Skyguide hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,8 Prozent mehr Verkehr abgewickelt. Damit konnten Einnahmeverluste durch die Euroschwäche ausgeglichen werden, so dass das Betriebsergebnis mit 28,15 Millionen Franken stabil blieb (Vorjahr: 28,08 Millionen.).
Der Eurokurs habe die Geschäftstätigkeit massiv beeinflusst, trotzdem sei Skyguide insgesamt zufrieden, sagte Verwaltungsratspräsident Walter Vogel am Dienstag vor den Medien.
Für den Verkehrszuwachs sorgten der tiefe Ölpreis und eine gestärkte Eurozone. Insgesamt kontrollierte Skyguide rund 1,18 Millionen Flüge. Der Umsatz nahm um 0,2 Prozent auf 450,65 Millionen Franken zu. Die Streckenfluggebühren sowie die Anfluggebühren auf den Landesflughäfen Genf und Zürich um 2 Prozent gesenkt werden.
Pünktlichkeit am Flughafen Zürich verbessern
Der Betriebsaufwand lag 2015 mit 422,50 Millionen Franken um 0,2 Prozent höher als im Vorjahr. Mit 96,8 Prozent verzögerungsfreien Flügen hat sich die hohe Pünktlichkeit weiter verbessert. Dieser Wert bezieht sich auf Verspätungen, die Skyguide verursacht hat. Ein Pünktlichkeitsproblem hat allerdings der Flughafen Zürich.
Mit einigen Massnahmen will Skyguide hier Verbesserungen schaffen, so etwa mit einer Verkürzung der Anfluglücken durch Neuberechnung und technische Lösungen. Voraussichtlich ab 2018 soll das sogenannte Arrival Departure Window (ADW) umgesetzt werden. Das Konzept, das wie eine Ampel wirkt und Anfluglücken weiter reduzieren kann, ist in den USA bereits in Betrieb.
Finanzierungslücke bei Regionalflugplätzen
Skyguide sorgt auch für die Flugsicherung auf den Schweizer Regionalflugplätzen Bern, Buochs NW, Grenchen SO, Les Eplantures NE, Lugano, Sion und St. Gallen-Altenrhein. Die Flugsicherungskosten dafür belaufen sich jährlich auf 35 Millionen Franken. Die Benutzergebühren betragen lediglich 5 Millionen Franken.
Bislang wird die defizitäre Flugsicherung mit 23 Millionen Franken vom Bund und über eine Quersubventionierung durch die Landesflughäfen finanziert. Weil diese Quersubventionierung ab 2016 gesetzlich verboten ist, fehlen den Regionalflugplätzen jährlich 7 Millionen Franken.
Skyguide, das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) und der Verband Schweizer Flugplätze (VSF) haben sich auf einen stufenweisen Lastenausgleich bis 2020 geeinigt. Doch auch dann besteht noch eine Finanzierungslücke in Höhe von 3,5 Millionen Franken. Um diese zu schliessen wurde ein Projekt aufgegleist. Erste Ergebnisse werden ab Mitte des Jahres erwartet.
Mögliche Massnahmen sind eine Anpassung des Leistungsangebots, eine Erhöhung der Tarife oder die Finanzierung durch weitere Geldgeber. Man müsse auch die Frage stellen, ob es überhaupt eine Flugsicherung auf den Regionalflugplätzen brauche, sagte Skyguide-Chef Daniel Weder. So gebe es im Ausland verschiedene Beispiele für Flugplätze ohne eine solche.
Mit rund 1500 Mitarbeitenden sorgt Skyguide an 14 Standorten für die Flugsicherung in der Schweiz und im angrenzenden Ausland. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Genf befindet sich im Mehrheitsbesitz des Bundes.
SDA/ori
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