Juwelendiebstahl geplantSind Pink-Panther-Räuber nur Kriminaltouristen?
Das Zürcher Obergericht sollte am Dienstag entscheiden, inwiefern zwei Serben für die kriminelle Organisation Pink Panther aktiv waren. Ein Urteil wurde jedoch noch nicht gefällt.

Das Obergericht des Kantons Zürich hat als zweite Instanz über zwei mutmassliche Mitglieder der international tätigen Juwelenräuberbande Pink Panther zu urteilen. Am Montag kamen die Beschuldigten und ihre Verteidiger zu Wort. Wann das Urteil eröffnet wird, ist noch offen.
Im September 2020 waren die beiden zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das Bezirksgericht Zürich hatte die beiden Serben zu sechs und sechseinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und beiden mehrjährige Landesverweise auferlegt.
Ein dritter mutmasslicher Pink Panther war zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden und erhielt ebenfalls einen Landesverweis. Er stand nun aber nicht vor Obergericht.
Auch wenn die mutmasslichen Täter ausserhalb von Zürich aktiv zu werden planten, wird der Fall an den hiesigen Gerichten verhandelt. In Zürich war man im Zusammenhang mit einer anderen Überwachung auf sie aufmerksam geworden. Im Februar 2018 schlug die Polizei zu, als sie sich auf den Weg zu einer geplanten Tat machten.
Bijouterien in Lugano und Gstaad im Visier
Laut Staatsanwaltschaft arbeiteten die Männer als Mitglieder der Pink Panther im Februar 2018 genaue Pläne für Überfälle auf mehrere Bijouterien in der Schweiz aus. Im Visier hatten sie namentlich Geschäfte in Lugano und Gstaad.
Die Anklage stützt sich auf monatelange polizeiliche Observationen. Unter anderem hörten die Ermittler Gespräche mit, in denen das Trio sein Vorgehen in Lugano detailliert diskutierte.
Die Beschuldigten wiesen die Vorwürfe vor dem Bezirksgericht grösstenteils zurück. Die Verteidiger plädierten auf Freisprüche beziehungsweise milde Strafen. Ihre Mandanten seien überhaupt keine Pink Panther, sondern simple Kriminaltouristen. Das Gericht folgte mit seinen Strafen aber weitgehend den Anträgen der Anklage.
11 Millionen Beute in Dubai
Die Pink Panther sind eine kriminelle Organisation vom Balkan, die seit 2006 international tätig ist und Verbindungen in höchste Ebenen von Polizei und Politik haben soll. In jeweils unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen verüben die Mitglieder akribisch vorbereitete Raubüberfälle auf Uhrengeschäfte und Bijouterien.
Dabei machen sie in manchen Fällen enorme Beute. Beispielsweise bei einem Überfall 2016 in Zürich, wo sie Beute im Wert von rund einer Million Franken machten. 2009 raubten sie in Dubai Schmuck und Uhren im Wert von umgerechnet rund elf Millionen Franken.
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