Illegale Partys an der LangstrasseSie feierten, als gäbe es kein Corona
In Zürich sollen während Wochen regelmässig illegale Partys stattgefunden haben. Einem Betreiber droht nun eine hohe Busse.

In einem Hinterhof an der Langstrasse sollen während Wochen regelmässig illegale Partys stattgefunden haben. Und das, obwohl die Clubs seit letzten Oktober in der ganzen Schweiz geschlossen sind. Das schreibt der «Blick», der zwei Partygängerinnen begleitet hat.
Die Gäste hätten ohne jegliche Schutzvorkehrungen gefeiert. Erfahren habe man davon nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda: Der Club habe keine Website, werbe nicht in den sozialen Medien. Partys würden in der Szene kurzfristig angekündigt. Der Eingang liege versteckt, und als Eintritt verlange der Türsteher den Namen eines Gasts, der sich schon im Lokal befindet.
«Ideale Bedingungen für einen Superspreader-Event»
Zum Teil sollen über 100 Gäste gleichzeitig im Club gefeiert haben. Ein Aerosol-Forscher sagt gegenüber «Blick»: «Das waren ideale Bedingungen für einen Superspreader-Event.» Eine infizierte Person könnte bei der ungefähren Grösse des Raums die übrigen Gäste innert Minuten anstecken.
Erst vor kurzem wurden Polizisten darauf aufmerksam. Am 30. Mai stürmten sie den illegalen Club und verzeigten den Clubbetreiber. Dieser sagt, er habe eigentlich nur kleine Geburtstagspartys veranstalten wollen. Das Ganze sei «aus dem Ruder» gelaufen. Der Betreiber muss nun mit einer hohen Busse rechnen. Das Lokal schliessen konnte die Polizei hingegen nicht, das sei Sache des Kantons. Auf Nachfrage dieser Zeitung kann die Stadtpolizei keine weiteren Aussagen machen.
Erst seit diesem Samstag dürfen Clubs wieder Gäste empfangen – sofern sie sich an die Corona-Schutzkonzepte halten: Nur wer ein Impfzertifikat oder einen negativen Corona-Test vorweisen kann, darf wieder feiern.
lia
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