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Sex-Guru soll Schweizerin missbraucht haben

Der türkische TV-Guru Adnan Oktar wurde Mitte Juli festgenommen. Ihm werden unter anderem sexueller Missbrauch, Entführung von Minderjährigen und Militär-Spionage vorgeworfen. Bild: Keystone/EPA/Arif Hudaverdi Yaman
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Der türkische Fernsehprediger Adnan Oktar wurde vergangene Woche zusammen mit rund 180 Mitgliedern seiner Sekte in Istanbul festgenommen. Ihnen werden unter anderem sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Entführung von Minderjährigen und Militär-Spionage vorgeworfen.

Mittlerweile haben mehrere Opfer gegenüber den Istanbuler Behörden ausgesagt – darunter auch ein 15-jähriges Mädchen aus der Schweiz, wie die «Zentralschweiz am Sonntag» (Artikel online nicht verfügbar) unter Berufung auf die türkischsprachige Schweizer Zeitung «Post Gazetesi» und auf mehrere türkische Tageszeitungen berichtet.

«Er nannte mich Liebling»

Das Mädchen S. M. schilderte in ihrer Aussage, sie sei von Oktar mit «Händen und durch Worte» sexuell missbraucht worden. Ihre Mutter erstellte für ihre damals neunjährige Tochter ein Facebook-Profil. Sie veröffentlichte Fotos von S. M. in aufreizender Kleidung oder im Bikini.

Mit zehn Jahren wurde S. M. von Oktars Sekte nach Istanbul eingeladen. «Ich lebte in einem Haus in Cengelköy (Istanbul) zusammen mit zahlreichen Anhängern von Adnan Oktar. Ich war die Jüngste im Haus. Er nannte mich Liebling. Die anderen Männer durften mich nicht anfassen», so das Mädchen.

Oktar soll unter Impotenz leiden

Von ihrer Mutter sei S. M. oftmals geschlagen worden, wenn sie sich wehrte oder sich nicht mit dem Sekten-Anführer treffen wollte. Gegenüber anderen Sektenmitglieder habe die Mutter erzählt, dass die Tochter Oktar heiraten werde.

Eine ehemalige Anhängerin der Sekte Oktars, die Opfer sexuellen Missbrauchs wurde, erzählte in der türkischen TV-Sendung «Teke Tek», Oktar leide aufgrund eines unbehandelten Leistenbruchs unter Impotenz. «Er interessierte sich sehr für die sexuellen Aktivitäten seiner Anhänger, konnte sich aber wegen seiner Impotenz nur beschränkt daran beteiligen.»

Oktar nannte die Frauen «Kätzchen»

Oktar ist auch bekannt unter dem Pseudonym Harun Yahya. Er vertrat seine eigene Version des Islams in Live-Diskussionen auf seinem eigenen TV-Sender. Laut seiner Website soll er über 300 Bücher geschrieben haben. In einigen äussert er sich gegen die Evolutionstheorie.

Der Sekten-Anführer nannte die Frauen «Kätzchen», berichtet «CNN Turk». Er soll minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen haben. Weiter berichten Frauen, sie seien von 20 Männern vergewaltigt worden, weil sie Oktar nicht gehorchen wollten. 70 Frauen im Alter zwischen 11 und 40 Jahren haben gegen Oktar ausgesagt.

Bei seiner Verhaftung sollen laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu auf Oktars Grundstück Pistolen, Gewehre, Patronen, Körperpanzer und gepanzerte Fahrzeuge gefunden worden sein.

Übernommen von «20 Minuten», bearbeitet durch Redaktion Tamedia.