Viele Altersheime sparen bei der Qualität
299 Altersheime haben in den letzten vier Jahren beim qualifizierten Personal zum Teil stark abgebaut.
Eigentlich bräuchte es in Altersheimen heute immer mehr qualifiziertes Personal, denn alte Menschen kommen zunehmend erst ins Heim, wenn sie stark pflegebedürftig sind. Oft sind sie auch mental angeschlagen. Doch eine Auswertung der Daten aller 1552 Altersheime durch die «SonntagsZeitung» zeigt, dass in den letzten Jahren vielerorts diplomierte und zertifizierte Pflegende durch Hilfskräfte ersetzt wurden.
Die Qualität der Pflege nimmt bei 299 Alters- und Pflegeheimen ab - im Schnitt bei jedem fünften Heim in der Schweiz. Der Abbau ist zum Teil massiv. Über 100 Alterszentren reduzierten laut ihrer Selbstdeklaration in den letzten fünf Jahren den Anteil an qualifiziertem Personal pro Heimplatz um 20 bis 50 Prozent. Die allermeisten ohne, dass sich die Pflegeintensität ihrer Bewohner markant verändert hätte - die Betagten also weniger Pflege gebraucht hätten.
Politik muss dringend handeln
Die Folgen sind für die alten Menschen und das Personal fatal. Viele Pflegende beschreiben ihre Arbeit als extrem stressig. Statt die Menschen zu betreuen, würde sie die Betagten abfertigen. Es herrsche das Gesetz des Stärkeren. Wer noch rüstig sei, könne Hilfe und Betreuung einfordern, Schwache hingegen erhielten weniger Pflegezeit.
Für Daniel Höchli, Direktor von Curaviva, dem Dachverband der Heime, besteht dringender Handlungsbedarf. Viele Altersheime stünden finanziell unter Druck. Die Politik müsste dringend handeln, sonst könne in Zukunft gar die Versorgungssicherheit in Frage gestellt sein.
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