Schmerikon verliert definitiv seinen Schnellzughalt
Nun steht es schwarz auf weiss: Das Seedorf wird vom Bahnverkehr abgehängt. Die Gemeinde bedauert den Entscheid des Kantons. Ein Trostpflaster sind die neuen Busverbindungen.

Schlechte Nachrichten für Schmerikon: Fehlende Reservezeiten und verkürzte Haltezeiten würden einen Voralpen-Express-Halt im Seedorf unmöglich machen. Zu diesem Schluss kommen sowohl die SBB als auch die SOB unabhängig voneinander, das teilte der Kanton St. Gallen am Mittwoch mit.
Damit scheint das Schicksal der Oberseegemeinde endgültig besiegelt und die Befürchtungen von Gemeindepräsident Félix Brunschwiler (parteilos), Schmerikon werde vom nationalen Verkehr abgehängt, bewahrheiten sich. Ab 2020 wird der Voralpen-Express nicht mehr im Seedorf halten. Stattdessen müssen die Schmerkner, die in die Kantonshauptstadt gelangen wollen, künftig den Bus nach Uznach nehmen. «Schmerikon muss damit in den sauren Apfel beissen. Dafür überwiegen die Vorteile für den Rest der Region», sagt Patrick Ruggli, Leiter des Amts für öffentlichen Verkehr.
«Es bleibt ein Leistungsabbau»
Anfang Jahr kritisierte die Gemeinde Schmerikon das Fahrplankonzept ab Dezember 2019 scharf. Das Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St. Gallen hat darauf zu einer Aussprache eingeladen. Die Sitzungsteilnehmer einigten sich damals, die Beibehaltung des Voralpen-Express-Halts in Schmerikon nochmals zu prüfen.
Nun liegen die Ergebnisse vor. Alle Varianten, bei denen der Voralpen-Express-Halt in Schmerikon berücksichtigt werde, würden entweder umfangreiche Infrastruktumassnahmen benötigen oder Stabilitätsprobleme wegen fehlender Reservezeiten und verkürzter Haltezeiten auslösen, schreibt der Kanton in seiner Mitteilung. Deshalb werde am geplanten Angebotskonzept festgehalten. Obwohl Schmerikon künftig auf den Schnellzughalt verzichten muss, verbessere sich die lokale Erschliessung der Gemeinde, heisst es vom Kanton weiter. Neu soll die Linie 630 Schmerikon nämlich halbstündlich mit Uznach verbinden.
«Ob das geplante Angebot eine Verbesserug bedeutet, das ist ganz klar Interpretationssache», meint Gemeindepräsident Félix Brunschwiler. «Für Schmerikon ist und bleibt es ein Leistungsabbau.» Reisende von Schmerikon nach St. Gallen müssten in Uznach künftig innert drei Minuten das Perron wechseln. «Und wer in die Innerschweiz will, der muss einen halbstündigen Aufenthalt in Rapperswil in Kauf nehmen.»
Bei aller Kritik: Brunschwiler kann den Entscheid des Kantons dennoch nachvollziehen. «Die Vorteile für die gesamte Region überwiegen. Wir nehmen dies zur Kenntnis.»
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