«Russland hat sich nie in US-Angelegenheiten eingemischt»
Nach dem Gipfel in Helsinki hat der russische Präsident Wladimir Putin dem US-Sender Fox News ein Interview gegeben.
Die Beziehungen zwischen den USA und Russland dürfen nach Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin keine «Geisel» der Russland-Ermittlungen von US-Sonderermittler Robert Mueller sein. Bei Muellers Untersuchung der mutmasslichen Einmischung Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 handele es sich um «innenpolitische Spiele der USA», sagte Putin am Montag dem US-Sender Fox News.
Diese «politischen Spiele» dürften keine Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Russland und den USA haben. «Russland als Staat hat sich nie in die internen Angelegenheiten der Vereinigten Staaten eingemischt», betonte Putin.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Nach Angaben von Fox News wurde das Interview am Montag nach dem Gipfel von Putin und Trump in Helsinki aufgezeichnet.
Putin nimmt Anklageschrift nicht an
Fox-News-Moderator Chris Wallace versuchte bei dem Interview, Putin die Anklageschrift von US-Sonderermittler Robert Mueller gegen zwölf Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU zu überreichen. Mueller verdächtigt sie, für Hackerangriffe auf Computer der oppositionellen Demokraten vor der Wahl 2016 verantwortlich zu sein. Putin nahm das Papier in dem angespannten Gespräch nicht an und forderte den Moderator auf, es auf einen Beistelltisch zu legen.
Nach Erkenntnissen der US-Geheimdienste hat sich Russland massiv in den US-Wahlkampf im Jahr 2016 eingemischt. US-Präsident Donald Trump machte bei seinem Gipfel mit Putin am Montag in Helsinki hingegen deutlich, dass er sich die Erkenntnisse seiner eigenen Geheimdienste zu russischen Cyberattacken nicht zu eigen macht. Putin sei in seinem Dementi einer Wahlkampfeinmischung «extrem stark und kraftvoll» gewesen, sagte Trump.
Londons Vorwürfe seien «gegenstandslos»
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Vorwürfe Londons, wonach Moskau hinter den Vergiftungen mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok in Grossbritannien steckt, als «gegenstandslos» zurückgewiesen. London habe keinerlei Beweise dafür vorgelegt, dass Russland für die Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in England verantwortlich sei, sagte Putin am Montag dem US-Sender Fox News.
«Wir hätten gerne schriftliche Beweise, aber niemand liefert sie uns», sagte Putin. Hinter dem Fall könnten innenpolitischen Fragen in Grossbritannien stecken: «Aber niemand will sie prüfen», sagte Putin.
«Wir sehen nur diese gegenstandslosen Vorwürfe – warum wird das so gemacht? Warum soll unsere Beziehung dadurch verschlechtert werden?», sagte der russische Staatschef weiter.
Skripal und seine Tochter waren im März in England mit Nowitschok vergiftet worden; die britische Regierung machte Russland verantwortlich. Putin hatte die Vorwürfe im Fall Skripals bereits im März zurückgewiesen.
Ende Juni wurde ein britisches Paar wegen einer Nowitschok-Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert, eines der Opfer starb. Möglicherweise kam das britische Paar mit Nowitschok-Resten in Kontakt, die bei dem Anschlag auf die Skripals übrig geblieben sein könnten.
AFP/sda/chk
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch