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Riesige Schlammlawine donnert bei Leuk ins Tal

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Am Mittwoch wälzten sich Tausende Tonnen Schlamm durch den Illgraben bei Leuk VS. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die gewaltige Masse die Brücke erreichte, von der aus eine Leserreporterin das Spektakel filmte. Die Anwohnerin ist sich solche Murgänge gewohnt. Mehrmals im Jahr komme so viel Material den Berg herunter, sagt sie.

Eine Kombination aus Gewittern, Regen und Schmelzwasser sorgte für das Naturschauspiel, schreibt das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in einem Papier.

Das Material – eine Mischung aus Wasser, Gestein und teilweise Holz – wurde bis in die Rhone transportiert. Die Bewohner des Dorfes sind gewarnt. Wie das SLF schreibt, handelt es sich bei Ereignissen in dieser Grössenordnung um Volumina bis 75'000 Kubikmeter. Das entspricht 75'000'000 Litern Wasser.

Einer der aktivsten Bäche überhaupt

Vor zehn Jahren wurde ein mehrstufiges Alarmsystem in Betrieb genommen. Warnlampen kündigen die Lawinen seit dann einige Minuten bis maximal eine Viertelstunde zuvor an. Ausserdem wurden Sirenen installiert. Für Evakuationen reicht die Zeit nicht – aber zur Flucht aus dem Bachbett schon.

Das SLF nennt den Illgraben einen der aktivsten Wildbäche der Alpen. Die Murgänge könnten durch hohe Druckkräfte Infrastruktur beschädigen oder zerstören, heisst es in einem Papier. Vor 60 Jahren vernichtete ein ähnlicher Murgang eine Brücke, Teile der Kantonsstrasse und Teile der Siedlung.

Überwachung mit Radargeräten

Seit dann wurde der Illgraben mit verschiedenen Bauten stabilisiert und nun mit Videokameras, Beleuchtung, Ultraschallsensoren und Radarmessgeräten überwacht.

Rund eine Stunde lang habe sich der Murgang am Mittwochabend durchs Bachbett gewälzt, sagt Leserreporter Beat Kellenberger. Zu Schaden kam dabei niemand.