Primarschule spart an zahlreichen Stellen
Die Primarschule Wädenswil muss die Gehälter der Lehrkräfte um 400 000 Franken senken. Bei der Schulsozialarbeit lassen sich Sparmassnahmen aber nur bedingt umsetzen.

Die Primarschule Wädenswil muss 400 000 Franken Lohnkosten sparen, so entschied es der Gemeinderat in der Budgetdebatte Ende 2016. Der Gemeinderat empfahl damals, die Ausgaben bei der Begabungs- und Begabtenförderung (Begafö) und der Schulsolzialarbeit um je 200 000 Franken zu senken.
Die Begafö erfährt dadurch einen Aderlass. Wie die Primarschule mitteilt, halbiert sie die Wochenlektionen ab dem neuen Schuljahr um die Hälfte auf neu 55. Mit dem Beginn des Schuljahrs 2018/19 wird sie gar auf 46 Lektionen pro Woche gesenkt. In erster Linie werden nur noch Kinder mit sehr hoher Begabung der ersten bis vierten Klasse zum Förderunterricht aufgenommen.
Auch Aufgabenhilfe halbiert
Weitere Einsparungen macht die Primarschule beim Blockflötenunterricht, bei Sport- und Freizeitkursen sowie in der Aufgabenhilfe. «Ab dem neuen Schuljahr dürfen die Kinder nur noch eine Stunde pro Tag in die Aufgabenhilfe. Bisher durften sie zwei Stunden pro Tag bleiben», sagt Schulpräsident Johannes Zollinger (EVP). Zudem werden die Gruppen in der Aufgabenhilfe vergrössert. «Bisher war ab dem neunten Kind eine zweite Betreuungsperson vor Ort, ab dem neuen Schuljahr erst ab dem zwölften Kind.» Gleichzeitig müssten die Eltern für dieses Angebot tiefer in die Taschen greifen. Kostete die Aufgabenhilfe bisher 160 Franken pro Jahr, sind es nach den Sommerferien 200 Franken jährlich.
Für den Unterricht in Deutsch als Zweitsprache hat die Primarschule bereits vor drei Jahren Sparmassnahmen beschlossen. Die Kosten werden heuer zum letzten Mal um weitere zehn Prozent gesenkt, so dass der Unterricht dem Minimum des vom Volksschulamt Zürich vorgeschlagenen Angebots entspricht.
Um bei der Schulsozialarbeit die Kosten zu senken, sind eine Praktikumsstelle nicht mehr besetzt und Verträge mit dem Amt für Jugend und Berufsberatung gekürzt worden. Zudem wird überprüft, ob die Ressourcen besser genutzt werden können.
Budgetbeschluss bleibt gültig
Die Empfehlung des Gemeinderats, bei der Schulsozialarbeit 200 000 Franken zu sparen, führte zu einer schriftlichen Anfrage der EVP/EDU-Fraktion. Denn aufgrund einer Weisung vom Herbst 2007 und eines Gemeinderatsbeschlusses vom Winter 2008 wurde einer Stellenerhöhung in der Schulsozialarbeit zugestimmt, was nicht durch eine Budgetkürzung rückgängig gemacht werden könne. So wollte die Fraktion wissen, ob der Stadtrat gewillt sei, den Budgetbeschluss bezüglich Schulsozialarbeit für ungültig zu erklären.
In seiner Antwort verneint der Stadtrat diese Anfrage. Der Beschluss sei gültig und betreffe die Besoldungen der Lehrkräfte. Dass die Kürzung im Bereich Schulsozialarbeit umgesetzt werden soll, sei rechtlich aber nur als Empfehlung zu verstehen. Und der Stadtrat stellt fest, dass durch die empfohlene Kürzung wichtige Leistungen eingestellt werden müssten, auf welche nicht verzichtet werden könne.
Dem stimmt auch Schulpräsident Zollinger zu. So habe die Jugendgewalt deutlich abgenommen, weil Problemfälle frühzeitig erkannt und entschärft worden seien. «Wir können die Kürzung um 200 000 Franken nicht vollumfänglich einhalten. Schliesslich handelt sich um eine Investition in die Zukunft der Kinder.»
Bisher nicht angetastet wurden der Schwimmunterricht und die Gymivorbereitung, beide Angebote werden wie bisher weitergeführt.
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