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Pfarrer hört auf – weil er sich verliebt hat

«In den letzten sieben Jahren bin ich gerne Priester gewesen», sagte der Pfarrer von Brigels nach dem Gottesdienst. «Sehr gerne sogar.» Bild: Google
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Brigels verliert seinen Pfarrer. Sieben Jahre lang hatte Marcel Köhle sein Amt inne. Am Sonntag hat er den Einwohnern des Bündner Dorfs seinen Rücktritt verkündet, wie aus einer Medienmitteilung Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Breil/Brigels hervorgeht.

Grund für den Schritt des Priesters ist eine Frau, berichtet die «Südostschweiz». Vor zwei Jahren habe er sie kennengelernt. Es sei ein langer und intensiver Prozess gewesen, um zur Entscheidung zu gelangen, sein Amt niederzulegen.

«Mir ist klar geworden, dass ich die Beziehung zu einer Frau, die ich kennengelernt habe, öffentlich leben möchte», sagte Köhle.

Auseinandersetzung mit dem Zölibat

In den letzten sieben Jahren sei er gerne Priester gewesen – sehr gerne sogar. Gerade deshalb falle es ihm nicht leicht, diesen Weg zu gehen.

«Die ständige Auseinandersetzung mit dem Zölibat-Versprechen und der Frage, was ich mit meinem Leben will, haben mir persönlich gezeigt», dass der richtige Zeitpunkt gekommen sei, einen Neuanfang zu wagen.

«Die besten Leute gehen»

Sep Cathomas, Präsident der Kirchgemeinde Breil/Brigels, zeigt laut der «Südostschweiz» sehr viel Verständnis für Köhles Entscheidung.

Dieser habe die Kirchgemeinde vor einer Woche informiert. Weil es keine Anzeichen dafür gab, sei man sehr überrascht gewesen, zitiert die Zeitung den selbst verheirateten Cathomas.

Köhle sei nun beurlaubt. Für zwei Wochen hat die Kirchgemeinde eine Vertretung organisiert. Für die Zeit danach habe sie noch keine Lösung gefunden. Eine Nachfolge zu finden, werde schwierig.

Der Rücktritt provoziert aus der Sicht von Cathomas einmal mehr die Frage nach dem Zölibat. «Wir sind traurig, dass die katholische Kirche keine Regelung gefunden hat, dass unsere Pfarrer ein ganz normales Leben führen können, wie jeder von uns, und wir dadurch einen Verlust der besten Leute in Kauf nehmen müssen.»