Pfadi Winterthur steht kurz vor dem Aus
Dem erfolgreichsten Winterthurer Sportklub droht der finanzielle Kollaps. Die Handballer von Pfadi müssen bis Ende März 400 000 Franken auftreiben. Ansonsten wird der Spielbetrieb eingestellt.

Es waren Hilferufe, die Pfadi Winterthur heute Nachmittag ausgesendet hat. Zuerst wurde die Nationalliga-A-Mannschaft über die aktuelle Finanzlage des Handballvereins informiert, über Mittag folgten die Gönner, dann die Medien und am Abend waren die Nachwuchsteams an der Reihe.
Die Botschaft, die herüber gebracht wurde, ist klar und unmissverständlich: Bis Ende März müssen mindestens 400 000 Franken aufgetrieben werden.
«Finanziell stehen wir kurz vor dem Aus», erklärt Klubpräsident Jürg Hofmann. Im Sommer 2016 hatte der Verein eine Schuldenlast von 1,5 Millionen Franken, die sich vor Hofmanns Amtsantritt angehäuft hatten, offiziell gemacht.
Zwei Jahre später waren es 1,77 Millionen. Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dass einem Verein, der seit 1938 besteht, der zwischen 1992 und 2004 neun Meistertitel eroberte und seit 2010 alljährlich zu den besten drei Teams im Schweizer Handball gehört, vor dem finanziellen Kollaps steht.
Einnahmen, die ausblieben
Obschon das Budget des Vereins reduziert worden ist und inzwischen noch etwa das sechstgrösste der Nationalliga A darstellt, spielen die Winterthurer weiterhin in den Top 3 der Nationalliga A mit. Gemäss Trainer Adrian Brüngger habe man bei den Kosten seit 2016 bereits «jeden Franken umgedreht».
«Es ist eine Botschaft an Winterthur, dass wir Hilfe brauchen»
Der Aufwand solle nicht weiter reduziert werden, weil die Ambitionen bleiben, ein Spitzenteam stellen zu können. «Wir brauchen eine erfolgsorientierte Mannschaft, die aufs Publikum und auf unsere Nachwuchsspieler ausstrahlt. Sonst macht das alles keinen Sinn.»
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Statt die Kosten weiter zu reduzieren, will man die Einnahmen erhöhen. In dieser Beziehung hatte Pfadi in letzter Zeit einige Probleme. Der Hauptsponsor hat auf diese Saison hin vorzeitig seinen Vertrag gekündigt und weitere Sponsoren sind ausgestiegen, was ein Minus von 200 000 Franken ergab. Zudem ist ein versprochener Zuschuss von 1 Million Franken ausgeblieben.
«Pfadi4ever» sammelt
Das nötigte die Vereinsführung jetzt zum Handeln und zum Gang an die Öffentlichkeit. Um den Verein zu retten, wurde die Organisation «Pfadi4ever» gegründet, die mit Crowdfunding und weiteren Aktivitäten Geld auftreiben will. «Es ist eine Botschaft an Winterthur, dass wir Hilfe brauchen», sagt Brüngger.
Die 400 000 Franken müssen bis spätestens Ende März sicher gestellt sein, um bis Ende der laufenden Saison zahlungsfähig zu bleiben.
Gelingt das nicht, würde der Spielbetrieb eingestellt und die Spiellizenzen gingen verloren. 160 Junioren wären vom Aus ebenso betroffen wie der Breitensport sowie die beiden Teams in den Nationalligen A und B. Und dies ausgerechnet im ersten Jahr, in dem Pfadi in seiner neuen, gut 2000 Zuschauer fassenden Axa Arena spielen kann. Der schönsten Ballsportarena der Schweiz würde plötzlich der Hausherr fehlen.
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