Peter Gilliéron: «Wir bedauern ausserordentlich»
Der Präsident des Schweizer Fussballverbands räumt nach der Doppelbürger-Debatte Fehler ein.
Der Schweizerische Fussball-Verband (SFV) entschuldigt sich für eine Doppelbürger-Debatte, die er selber ausgelöst hatte. «Da sind Fehler passiert und wurde eine Aussenwirkung erzielt, die nie beabsichtigt war», erklärt SFV-Präsident Peter Gilliéron.
Seit der Rückreise nach dem WM-Achtelfinal-Out steht der Verband in der Kritik. Mit seinen brisanten Aussagen zum Doppelbürger-Status trat Generalsekretär Alex Miescher eine Lawine los. «Wollen wir Doppelbürger?», warf Miescher in einem Gespräch mit dem «Tages-Anzeiger» und der «NZZ» auf.
Die Replik aus den eigenen Reihen blieb nicht aus. «Unsinn!», schmetterte ihm Granit Xhaka in einem Interview entgegen. «Ich denke, Alex hat seine Steinzeit-Kommentare, die auf Schweizer Doppelbürger zielten, sicherlich hinterfragt.»
«Solchen Unsinn gibt es ab und zu»
Nicht nur der zentrale Mittelfeldspieler von Arsenal nahm die ungeschickte Wortmeldung Mieschers persönlich. Im Fall Xhakas ist indes nicht mit einem weiteren Nachbeben zu rechnen: «Solchen Unsinn gibt es ab und zu. Wir haben uns nun auf eine EM vorzubereiten und Wichtigeres zu tun.»
Beim Verband distanziert sich die Führung von Mieschers Solo ins Offside inzwischen dezidiert. «Wir bedauern ausserordentlich, dass sich Doppelbürgerinnen und Doppelbürger nach einem Interview des SFV-Generalsekretärs diskreditiert und desavouiert gefühlt haben», sagt Präsident Peter Gilliéron. Der SFV stelle sich als Dachverband hinter alle seine Fussballerinnen und Fussballer, unabhängig von allfälligen Mehrfachnationalitäten.
Die Integration und Förderung aller Sportler sei ein fundamentales Leitprinzip. Deshalb hat der Zentralvorstand die «Vorkommnisse» diskutiert und wird in den «kommenden Wochen eine gründliche Analyse in allen Bereichen vornehmen», so Gilliéron. Dabei werden auch «Rollenverteilungen und Zuständigkeiten überprüft».
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