Ochoa will wieder gegen Neymar hexen
Fakten zum dritten Achtelfinal-Tag: Was Sie zu den heutigen Duellen wissen müssen.

In den Achtelfinals vom Montag scheinen die Rollen klar verteilt. Brasilien tritt in Samara gegen Mexiko (16.00 Uhr) ebenso als klarer Favorit an wie vier Stunden später in Rostow am Don Belgien gegen Japan. Die Sieger treffen im Viertelfinal aufeinander.
Muss Tite die Abwehr umstellen?
Geht es nach dem Selbstverständnis der Brasilianer, kann der Achtelfinal gegen Mexiko nur eine Zwischenstation sein. Letztmals scheiterten sie 1990 bereits in den Achtelfinals einer WM, damals 0:1 gegen Argentinien. Die Seleção sicherte sich nach einem 1:1 im Startspiel gegen die Schweiz durch zwei 2:0-Erfolge gegen Costa Rica und Serbien den Gruppensieg in der Gruppe E. Doch total überzeugen konnten die Südamerikaner bisher noch nicht. Vor allem Superstar Neymar fiel bisher mehr durch Schauspieleinlagen als durch fussballerische Kabinettstücke auf.
Neymar blamiert sich mit einer Schwalbe gegen Costa Rica. (Video: SRF)
Neymar geht mit einer gelben Karte aus dem Spiel gegen Costa Rica in den Achtelfinal. Bei Brasilien sind der zweifache Torschütze Philippe Coutinho und Casemiro ebenfalls mit Gelb vorbelastet. Zudem ist der Einsatz von Linksverteidiger Marcelo noch nicht sicher. Der Mann von Real Madrid musste gegen Serbien mit einem Hexenschuss vom Platz und fehlte anschliessend im Training.
Die mexikanische Mauer will wieder glänzen
In den vier letzten WM-Spielen gegen Mexiko hat Brasilien kein einziges Tor kassiert. Die Gesamt-Tordifferenz aus diesen Partien lautet 11:0. 2014 standen sich die beiden Teams in der Gruppenphase gegenüber. Das Spiel endete 0:0. Mexikos Torhüter Guillermo Ochoa brachte die brasilianische Offensive damals zum verzweifeln. Gleiches hat die «mexikanische Mauer» auch dieses Mal vor.
Lozano mit dem Tor des Tages zum sensationellen 1:0-Sieg gegen Deutschland. (Video: SRF)
Für Mexiko ist fast schon traditionell im Achtelfinal Schluss. Sechs Mal in Folge schieden sie zuletzt in der K.o.-Runde aus, der Reihe nach blieben sie gegen Bulgarien (1994), Deutschland (1998), die USA (2002), Argentinien (2006 und 2010) sowie Holland (2014) hängen. Diesmal soll es anders werden, diesmal wollen sie endlich eine fünfte Partie bestreiten können. An der Heim-WM 1986 standen sie letztmals in den Viertelfinals.
Hohes Pressing führt zu Freiräumen
Es ist zu erwarten, dass die mexikanische Offensive die brasilianischen Verteidiger früh unter Druck setzen wird, um so einen geordneten Spielaufbau des Rekordweltmeisters zu verhindern. So agierten die Mexikaner bei ihren beiden Siegen gegen Deutschland und Südkorea. Doch das hohe Pressing verschafft den schnellen brasilianischen Stürmern Neymar, Coutinho und Gabriel Jesus Freiräume, die man ihnen besser nicht lässt.
Coutinho erzielt mit einem Traumtor das 1:0 gegen die Schweiz. (Video: SRF)
Brasilien wird heute auf den verletzten Douglas Costa verzichten müssen, bei Mexiko fehlt Héctor Moreno, der nach seiner zweiten gelben Karte für den Achtelfinal gesperrt ist. Für ihn könnte der 39-jährige Rafael Marquez in die Startelf rücken. Der ehemalige Verteidiger von Barcelona wäre der erste Spieler, der fünf WM-Achtelfinals bestreiten würde.
Ungeschlagen gegen durchgezittert
Im anderen Spiel des Tages stehen sich das bislang ungeschlagene Belgien und Japan gegenüber. Die Japaner erreichten in der Gruppe H nur dank der Fifa-Fairplay-Wertung den zweiten Platz – das drittplatzierte Senegal hatte mehr gelbe Karten als die blauen Samurai kassiert.
In der Vorrunde produzierte Belgien die meisten Torschüsse und Goals aller WM-Teilnehmer. Damit wurde die Mannschaft des spanischen Trainers Roberto Martinez bisher den Einschätzungen gerecht, wonach sie als Mitfavorit auf den Titel eingestuft werden muss. Auch in die Partie gegen Japan gehen die Belgier als klarer Favorit. Die Roten Teufel möchten zum dritten Mal in einen WM-Viertelfinal einziehen. Dies ist ihnen bisher nur 1986 in Mexiko und 2014 an der letzten Endrunde in Brasilien gelungen. Die Mannschaft ist seit zwei Jahren und 22 Partien ohne Niederlage und wird mit dem entsprechenden Selbstvertrauen in die Partie gehen.
Adnan Januzajs Tor gegen England. (Video: SRF)
Gegner Japan konnte noch nie in einen Viertelfinal einziehen. 2002 und 2010 erreichten die Asiaten jeweils die K.o.-Phase. Dort scheiterten sie 2002 an der Türkei und vor acht Jahren in Südafrika im Penaltyschiessen an Paraguay. Bei Japan könnten sich gleich vier Spieler mit einem Einsatz zu Japans WM-Rekordspielern machen - Kawashima, Hasebe, Nagatomo und Okazaki stehen vor ihrem elften Einsatz an einer Endrunde. Nach der 0:1-Niederlage gegen Polen im abschliessenden Gruppenspiel ist zu erwarten, dass die Japaner wieder auf 4-2-3-1 umstellen, so wie sie die ersten beiden Spiele bestritten.
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