Kantonsräte aus vier Parteien machen Druck für Berufsschule
Das Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ) bekommt Unterstützung aus der Politik. Kantonsräte aus CVP, SP, FDP und SVP verlangen von der Regierung, mit dem Neubau endlich vorwärts zu machen.

15 bis 20 Jahre. So lange könnte es noch dauern, bis der Kanton den BWZ-Neubau im Südquartier erstellt. Viel zu lange, findet CVP-Kantonsrätin Yvonne Suter aus Rapperswil-Jona. Zusammen mit ihren Kollegen Josef Kofler (SP, Uznach), Peter Zuberbühler (FDP, Gommiswald) und Bernhard Zahner (SVP, Kaltbrunn) hat sie am Dienstag einen Vorstoss eingereicht, um der Regierung Dampf zu machen. Konkret erkundigen sich die vier Parlamentarier nach dem Stand der Planung und dem Fahrplan für den Neubau.
Nicht auf dem Radar
Für die Investitionsplanung der St. Galler Regierung gebe es zwei Listen, erklärt Yvonne Suter auf Anfrage: Eine für die prioritären Bauvorhaben und eine für die nicht prioritären. «Das Problem ist, dass das BWZ auf keiner der beiden Listen auftaucht. Es ist überhaupt nicht auf dem Radar.» Damit sei der Neubau nicht einmal Teil der für die nächsten zehn Jahre geplanten Investitionen. Suter erinnert daran, dass die Regierung schon vor zehn Jahren festgestellt habe, es brauche einen Neubau. Stattdessen verlottere das BWZ am heutigen Standort Brunnacher weiter. Die Situation für Schüler und Lehrpersonen sei unzumutbar, und der Ruf der Schule leide.
Suter wünscht sich, dass Bildungseinrichtungen Vorrang vor Kulturprojekten und Verwaltungsgebäuden haben, wenn es um die Priorisierung von Investitionen geht. Dies umso mehr, als die vor kurzem erschienene Regionalstudie aufzeige, dass der Kanton St. Gallen bei der Verfügbarkeit von Fachkräften und Hochqualifizierten ein grosses Problem habe.
Kanton könnte sofort bauen
Pikant an der Geschichte ist , dass mit dem Parkplatz gegenüber dem Lido ein Areal zur Verfügung steht, auf dem der Kanton rasch bauen könnte. Im vergangenen November entschieden die Stimmbürger von Rapperswil-Jona mit grosser Mehrheit, dem Kanton zwei Grundstücke für den BWZ-Neubau zu verkaufen. Dies zu einem Vorzugspreis von 6,5 Mio. Franken für 8600 Quadratmeter. Der Kaufvertrag ist befristet bis Ende 2035, wobei der Kanton die Frist nochmals um fünf Jahre verlängern kann. Mit der Abstimmung habe die Stadt die Weichen gestellt, sagt Bauchef Thomas Furrer (parteilos). «Wir wären in den Startlöchern.» Dass der Kanton den Neubau auf die lange Bank schiebe, sei für die Stadt nicht erfreulich. «Man müsste doch alles tun, um die Berufslehren zu stärken.»
Mit ihrer Interpellation kommen die Kantonsräte einem Wunsch nach, den BWZ-Rektor Werner Roggenkemper nach der Abstimmung geäussert hatte: Die Politiker müssten nun gemeinsam Druck für ein neues BWZ machen. Beim kantonalen Baudepartement war niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
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