Trotz Frostkerzen massiver Ernteausfall
Auch die Obstbauern verzeichnen herbe Verluste aufgrund des Frosts. Trotz vorbeugenden Massnahmen sind in Jona bis zu 80 Prozent der Blüten erfroren.
«Auf dem Bächlihof sind bis zu 80 Prozent der Apfelblüten erfroren», sagt Stefan Bächli, Obstbauer aus Jona. Als vorbeugende Massnahme hatte er das Gras rund um die Stämme geschnitten und zusätzlich Hagelnetze um einen Teil der Bäume gespannt. Die Netze, die er spannte, erfüllten ihre Funktion allerdings nicht.
Der Unterschied von einem halben Grad, der durch die Isolation gewonnen wird, reichte nicht aus, um die tiefen Temperaturen auszugleichen. Bächli mass eine Tiefsttemperatur von minus vier Grad. Eine derart tiefe Temperatur zu so später Zeit im Jahr wurde das letzte Mal am 20. April 1981 gemessen, «noch vor meiner Geburt», schmunzelt Bächli.
Kopf nicht in den Sand stecken
Nicht bei allen Bäumen seien die Ausfälle gleich hoch. Erfroren seien insbesondere die bereits offenen Blüten. «Bäume, die sich noch im Knospenstadium befinden, sind fast verschont geblieben», sagt der Bauer. Mit einer Nullernte muss Bächli daher nicht rechnen. Für einen vollen Ernteertrag würden 10 Prozent an intakten Blüten theoretisch ausreichen. Allerdings sinken die Chancen für einen Topertrag mit jeder Blüte, die erfriert.
Vinzenz Bütler, Obstbauer aus Wädenswil, hat eine Tiefsttemperatur von minus drei Grad gemessen. Die schwersten Schäden entstanden mutmasslich nicht durch die Minusgrade, sondern durch den eisigen Wind vergangene Nacht. Schadensanalyse konnte er noch keine machen, die Kirschblüten seien aber erfahrungsgemäss am empfindlichsten. Den Kopf stecke er deswegen aber noch lange nicht in den Sand: «Wir versuchen zu retten, was zu retten ist.»
So kämpfen die Bauern gegen den Frost
Minustemperaturen in der Nacht und Bodenfrost machen den Bauern grosse Sorgen. Mit Vliesdecken und Parafinkerzen kämpfen die Bauern gegen drohende Ernteausfälle wegen Frostschäden. Video: SDA.
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