Die grössere Welle kommt wohl noch
Die Zahl Stellensuchender im Kanton St. Gallen nimmt zu, und immer mehr Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet. Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht.

Die neuesten Arbeitslosenzahlen des Staatssekretariates für Wirtschaft (Seco) sind im Vergleich zum Vorjahr ernüchternd: Die Arbeitslosenquote liegt zwar weiterhin bei 3,2 Prozent. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt aber einen starken Anstieg. Im September 2014 lag die Quote noch bei 3 Prozent.
Im Kanton St. Gallen liegt diese mit 2,4 Prozent noch um einiges tiefer. Die Zunahme bei den Stellensuchenden ist aber vergleichbar, sie liegt derzeit bei 4,1 Prozent (Schweiz: 4,5 Prozent). Im Vergleich zu August stieg sie um 1,5 Prozent. Die Zunahme der Stellensuchenden liegt in den Wahlkreisen Werdenberg, Rheintal und Toggenburg im kantonalen Durchschnitt, in St. Gallen, Wil und dem Sarganserland keine hingegen neuen Stellensuchenden dazu. Besorgniserregend ist die Situation im Wahlkreis See-Gaster: Mehr als ein Drittel der neu hinzugekommenen Stellensuchenden ist hier wohnhaft. Franco Moretta von der Gewerkschaft Unia in Rapperswil ist überrascht: «Ich habe zwar einen grösseren Anstieg erwartet, aber nicht in diesem Ausmass.» Zurückzuführen sei das hauptsächlich auf den angekündigten Stellenabbau von drei Unternehmen in der Region, beim Kunststoffhersteller Weidplas, der Wicor-Gruppe und dem Baustoffkonzern Holcim.