Crew trägt keine Schuld an Raddampfer-Havarie
Der Schiffsunfall auf dem Zürichsee vom Sommer, bei dem der Raddampfer Stadt Rapperswil bei Wind auf Grund gelaufen war, kann nicht der Crew angelastet werden.

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) sieht in ihrem am Mittwoch publizierten summarischen Bericht keine Anhaltspunkte für einen «systemischen Mangel». Das Ereignis sei auf höhere Gewalt zurückzuführen.
Zum Unfall kam es am 17. Juli gegen 16.40 Uhr zwischen Pfäffikon und Altendorf SZ. Der 13,5 Meter breite Raddampfer der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft wurde bei der Durchfahrt durch den 20 Meter schmalen Hurdenkanal von einer Windböe erfasst worden. Das Schiff driftete ab und lief auf Grund.
Das Manövrieren stelle gerade bei schwierigen Windverhältnissen und bei der Durchfahrt in einem verhältnismässig schmalen Kanal auch für erfahrene Schiffsführer eine grosse Herausforderung dar, heisst es im SUST-Bericht.
Starke Winde innert weniger Minuten
Am Unfalltag sei keine Prognose für starke Winde vorgelegen. Auch kurz vor dem Ereignis habe es über Internet auf dem Schiff keine Hinweise auf stärkere Böen gegeben. Gemäss Windmesswerten des nahe gelegenen Flugplatzes Altendorf war die Windstärke um 16.30 Uhr innert weniger Minuten auf 75 km/h angestiegen.
Allerdings muss der SUST-Bericht in diesem Punkt zumindest präzisiert werden. Es stimmt zwar, dass am Unfalltag keine Sturmwarnung vorlag. Sehr wohl gewarnt wurde aber vor möglichen, starken Gewittern. Genau das passierte dann auch: Die starken Winde wurden durch eine Gewitterzelle verursacht, die am späteren Nachmittag knapp südlich des Zürichsees entlang zog. Durch die Winde gab es hohe Wellen auf dem See, die selbst am rechten Seeufer noch mit gehöriger Kraft ans Ufer schlugen.
Angestellte wurde leicht verletzt
Beim Zwischenfall wurde eine Service-Angestellte leicht verletzt, weil wegen der Erschütterung eine Kaffeemaschine zu Boden fiel. Die Reisenden wurden auf andere Schiffe evakuiert. Das Dampfschiff musste mit beschädigtem Rumpf und kaputtem Schaufelrad in eine Werft abgeschleppt werden. Am Schiff entstand ein Schaden in der Höhe von rund 350 000 Franken. Es fiel für die weitere Saison aus.
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