Bäume sind anfälliger für Borkenkäfer
Die Förster der Region müssen die nächsten Monate die Fichten stärker im Auge behalten: Weil die Bäume vom heissen Sommer des letzten Jahres geschwächt sind, zeigen sie sich anfälliger für Borkenkäfer. In einigen Gebieten stellen die Förster nun Fallen auf – doch diese sind umstritten.

Sie sind das Schreckensgespenst der Förster: Jetzt, wo es warm wird, schwärmen in den Wäldern die Borkenkäfer aus. Ihr Ziel sind schwache und kränkelnde Fichten. Um ihre Eier abzulegen, fressen sich die Schädlinge durch die Borke, also die Rinde oder das äussere Holz eines Baumes. Das Resultat: Die Baumkronen verfärben sich, werden dürr und schütter und schliesslich fast kahl. Die ersten Opfer des Borkenkäfers haben Förster im Linthgebiet bereits gesichtet. Vereinzelt zwar nur, doch die befallenen Bäume – es sind ausschliesslich Fichten – lösen bei den Förstern ein ungutes Gefühl aus. «Man muss die Bäume jetzt genau beobachten», sagt Albert Bianchi, Revierförster im Gebiet Benken, Schänis-Süd und Uznach. Denn die Prognosen stehen schlecht. Der heisse Sommer des letzten Jahres und der damit verbundene Wassermangel haben die Fichten geschwächt. Dadurch sind sie anfälliger für den Buchdrucker – jene Borkenkäferart, die im Linthgebiet am meisten verbreitet ist.Und noch etwas hat an den Kräften der Fichten gezehrt: Fichten blühen in der Regel nur alle drei bis vier Jahre. Dabei gehen die weiblichen Blüten in Zapfen über. «Letztes Jahr war ein solches Zapfenjahr», weiss Reto Bless, Revierförster in Kaltbrunn und Schänis-Nord. «Dafür benötigte die Fichte zusätzlich Energie und Wasser.»