Badminton-Team aus AdliswilNichts da mit kampflosem Aufstieg am grünen Tisch
Der Badminton Club Adliswil hat sich für einen Platz in der Nationalliga A beworben. Den Aufstieg muss sich das Team aber erst noch verdienen – in Playoff-Spielen im Juni.

«Finanziell ist Corona für uns nicht zum Debakel geworden», sagt Martin Suter. «Die Spieler waren extrem kulant, und wir konnten mit allen einvernehmliche Lösungen finden», erklärt der Präsident des Badminton Clubs Adliswil. «Aber die Sponsorensuche wurde extrem erschwert.»
Und ob sich die Pandemie sportlich weiter negativ auswirkt, muss sich noch weisen. Vor einem Jahr fiel der Wiederaufstieg der ersten Equipe in die Nationalliga A aus, weil die Meisterschaft abgebrochen und nicht gewertet wurde. Es gab 2020 keine Auf- und Absteiger.
Auch in dieser Saison ist der Spielbetrieb frühzeitig ausgesetzt worden. Swiss Badminton will den aufstiegswilligen Equipen jedoch trotzdem die Promotion ermöglichen. «Es haben sich aber in allen Ligen mehr Teams gemeldet, die aufsteigen wollen, als es Aufstiegsplätze hat», berichtet Olaf Stern, Nationalligapräsident und Mitglied im Zentralvorstand von Swiss Badminton. Ein bis drei Mannschaften pro Gruppe möchten eine Liga höher antreten, verrät Stern. Aus dem kampflosen Aufstieg am grünen Tisch wird also nichts.
Bloss ein Aufsteiger
Das gilt auch für das NLB-Team aus Adliswil. Denn die Sihltaler sind mit ihrem beim Verband deponierten Aufstiegswunsch nicht allein. Auch zwei Teams aus der Westgruppe der zweithöchsten Stärkeklasse wollen in die NLA aufrücken. «Swiss Badminton hat entschieden, dass es einen Aufsteiger von der Nationalliga B in die Nationalliga A geben wird», erzählt Stern von einer Sitzung des Zentralvorstandes vom 19. April.
Gewöhnlich wird der Aufsteiger in die NLA in zwei Playoff-Spielen zwischen den Siegern der Ost- und der Westgruppe ermittelt. Deshalb gibt es keine Dreierpoule um den ersten Platz, sondern Brig und Neuchâtel, die Aufstiegsanwärter aus der Westschweiz, ermitteln zunächst das «beste» Team der NLB-Westgruppe – und dieses tritt dann gegen Adliswil an. In einer Woche wird der Westgruppen-Sieger ausgemacht, als Datum der Finalpartien sind der 12. und 13. Juni vorgesehen.
Aber können die Teams dann in Besetzbesetzung antreten, also mit ihren ausländischen Verstärkungsspielern? «Das können Sie vergessen, das glaubt nur der Osterhase», antwortet Stern. «Aber das betrifft alle Mannschaften. Würde Swiss Badminton warten, bis alle Restriktionen für die Einreise von ausländischen Spielern aufgehoben sind, dann könnten die Spiele auch in nächster Zeit nicht durchgeführt werden.» Zumal am 15. Juni die Gruppen und Termine für die nächste Saison festgelegt werden sollen.
Überrascht über Gegner
Dass gleich zwei andere Teams auch aufsteigen wollen, überrascht Adliswils Teammanager Martin Suter. «Zuerst war ich sogar unsicher, ob sich Brig melden würde, und hab mich dann direkt erkundigt.» Die Walliser sind das am stärksten eingestufte Team der Westgruppe und waren schon in der letzten Saison Aufstiegsanwärter. Neuenburg wiederum ist am Aufstieg interessiert, weil da guter Nachwuchs ist. «Das halbe Junioren-Nationalteam kommt aus Lausanne und Neuchâtel», weiss Suter.
Für einige aus dem Sihltaler Team sind die Aufstiegsspiele nach einer langen Wettkampfpause ein Kaltstart. Doch nicht für alle. Denn die NLA-Meisterschaft wird seit dem 10. April fortgesetzt. Rinoy Manavalan, Marianne Aellen und Jonas Schwarz haben deshalb dank einer «Lizenz Plus» schon wieder Einsätze mit St. Gallen hinter sich. «Sie haben gezeigt, dass sie in guter Verfassung sind», sagt Suter. Er meint: «Sportlich ist das alles schon ein bisschen speziell. Aber wenigstens haben wir es in der eigenen Hand.»
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