Nicht einmal Löw wusste von Özils Rücktritt
Der National-Coach hat während seiner Ferien von Özils Schritt erfahren. Derweil wird der Rücktritt von DFB-Chef Reinhard Grindel gefordert.
Der deutsche Fussball-Bundestrainer Joachim Löw hat einem Medienbericht zufolge aus dem Internet vom Rücktritt Mesut Özils aus der Nationalmannschaft erfahren. «Weder der Bundestrainer noch ich waren vorab informiert», sagte Löw-Berater Harun Arslan der «Bild»-Zeitung. Özils Berater Erkut Sögüt hatte den DFB dem Blatt zufolge nur informiert, dass es am Sonntag eine Stellungnahme seines Klienten geben würde. Löw befindet sich derzeit in den Ferien auf Sardinien.
Arslan betreut den Bundestrainer seit vielen Jahren. Seit Jahresbeginn hat Arslan eine Kooperation mit Özil-Berater Sögüt und Ilhan Gündogan, dem Onkel und Berater von Nationalspieler Ilkay Gündogan.
Grindels Rücktritt gefordert
Nach dem Rückzug von Mesut Özil aus der Fussball-Nationalmannschaft hat der Grünen-Politiker Cem Özdemir DFB-Chef Reinhard Grindel den Rücktritt nahegelegt. Grindel habe sich «durch seine Äusserungen dermassen ausser Gefecht gesetzt», dass er nicht sehe, «wie der Neubeginn der Nationalmannschaft funktionieren soll mit ihm an der Spitze des DFB», sagte Özdemir der «Welt». Grindel solle «sich kritisch hinterfragen, ob er noch der richtige Mann für dieses Amt» sei.
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Video: Mesut Özil – eine Chronik
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Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) hätte von Anfang an, unmittelbar nach dem umstrittenen Foto Özils mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, eingreifen und die Sache bereinigen müssen, sagte Özdemir. «Er hätte eine Klarstellung auch von Özil selber intern anmahnen müssen.»
Stattdessen habe Grindel «im Vorfeld zugelassen, dass der öffentliche Streit in die Mannschaft hineingetragen wurde, und im Nachhinein wurde dann versucht, sich dieser Stimmung zu bedienen und das Scheitern gewissermassen ausschliesslich Mesut Özil angelastet», kritisierte der Grünen-Politiker mit Blick auf das frühe WM-Aus der deutschen Nationalelf. «Das ist unverantwortlich – um nicht zu sagen: unanständig.»
Özil hatte sich am Sonntag erstmals zu seinem umstrittenen Treffen mit Erdogan im Mai geäussert und anschliessend erklärt, er wolle nicht mehr für Deutschland spielen. Er prangerte einen weit verbreiteten Rassismus gegen ihn als Deutschtürken an und erhob insbesondere schwere Vorwürfe gegen Grindel.
AFP/chk
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