News-Ticker KulturMilo Rau wird neuer Intendant der Wiener Festwochen Verkaufshit: Harrys Autobiografie kommt ins Guinness-Buch
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Der Schweizer Theaterregisseur Milo Rau wird neuer Intendant der Wiener Festwochen. Er soll bereits die Ausgabe 2024 des wichtigen europäischen Kunst- und Kulturfestivals verantworten, wie die Organisatoren am Freitag mitteilten. Der Schweizer Theatermacher soll die künstlerische Leitung des Festivals ab Juli übernehmen. Sein Vertrag ist auf fünf Jahre anberaumt, wie die Wiener Festwochen mitteilten.

Seinen Posten als Intendant des Theaters NTGent in Belgien gibt Rau auf. Diesen hat er seit der Saison 2018/19 inne. Gleichzeitig mit der Intendanz der Wiener Festwochen sei das nicht möglich, sagte Rau bei einer Pressekonferenz in Wien.
Rau wurde 1977 in Bern geboren. Er studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Zürich und Berlin. Mehrere seiner Werke wurden bereits bei den Wiener Festwochen aufgeführt. Der bisherige Intendant Christophe Slagmuylder hat im Vorjahr entschieden, seinen Vertrag vorzeitig zu beenden und an das Kulturzentrum Bozar in seiner Heimatstadt Brüssel zu wechseln. (sda)
Mit der traditionellen Soirée de clôture sind die 58. Solothurner Filmtage am Mittwochabend zu Ende gegangen. Die drei Festivalhauptpreise gingen an «Until Branches Bend», «Foudre» und «Amine – Held auf Bewährung».
Den mit 60'000 Franken dotierten Prix de Soleure gewann die schweizerisch-kanadische Filmemacherin Sophie Jarvis für «Until Branches Bend». Der Spielfilm erschaffe eine vollendete Welt, «in die wir als Zuschauende für knapp hundert Minuten eintauchen können», hiess es im Juryurteil.
In dieser Welt lebt Protagonistin Robin, die in einer Pfirsichkonservenfabrik arbeitet. In einem Pfirsich entdeckt sie ein vermeintlich invasives Insekt, das eine reale Gefahr für Menschen und Umwelt darstellt. Davon will sie ihre Gemeinde überzeugen. «Die Geschichte spielt in einem engen Tal und jede Figur, jedes Gebäude und jedes Detail trägt dazu bei, dass dieses fiktve Universum lebendig wird», hiess es in der Laudation weiter. Ausserdem sei «Until Branches Bend» vom Casting über die Farben bis hin zu den Drehorten ein sorgfältiger und durchdachter Film.

Grosser Erfolg für «Foudre»
Carmen Jaquier gewann den mit 20'000 Franken dotierten Opera Prima-Preis für «Foudre». Damit wurde der Genfer Filmemacherin die zweite grosse Ehre dieser Woche zuteil: Am Montag wurde sie für ihr Erstlingswerk für bereits in drei Kategorien für einen Schweizer Filmpreis nominiert – als Bester Spielfilm, für die Beste Filmmusik und den Besten Ton.
«Foudre» erzählt von Elisabeth, die im Sommer 1900, anstatt ihr Gelübde abzulegen, den plötzlichen Tod ihrer Schwester aufklären will. Die Geheimnisse darum treiben sie an, für ihr Recht auf Wahrheit zu kämpfen.
Auch «Amine – Held auf Bewährung» von Dani Heusser wurde mit 20'000 Franken prämiert. Das Porträt über den Asylbewerber Amine Diar Conde aus Guinea setzte sich Wettbewerb um den Prix du public gegen sieben weitere Anwärterfilme durch. Darunter «A Forgotten Man» von Laurent Nègre (Hauptdarsteller Michael Neuenschwander ist für seine schauspielerischen Leistungen für einen Quartz nominiert worden), «Juste Charity» von Floriane Devigne oder «Jill» von Steven Michael Hayes.
Positive Bilanz
Bei einer Besucherzahl von rund 55'000 ("das prognostizierte Ziel wurde übertroffen") ziehen die Veranstalterinnen und Veranstalter der Solothurner Filmtage nach der 58. Ausgabe eine positive Bilanz. Es habe sich gezeigt, dass sowohl das Publikum wie auch die Filmschaffenden ein grosses Bedürfnis hatten, sich nach der Pandemie wieder ausschliesslich vor Ort zu treffen, hiess es in der Medienmitteilung vom Mittwoch.
Seit zwei Wochen ist Prinz Harrys Autobiografie «Reserve» (Originaltitel «Spare») auf dem Buchmarkt. Schon in den ersten Stunden erreichten die Verkaufszahlen historische Werte, in vielen Ländern stieg das Buch direkt auf Platz 1 der Bestsellerlisten ein.

Das Interesse an den Memoiren des britischen Prinzen bleibt ungebrochen: Wie das Verlagshaus Penguin Random House heute mitteilt, sind innerhalb einer Woche mehr als 3,2 Millionen Exemplare weltweit verkauft worden.
Das entspreche einem neuen Spitzenwert: «Reserve» sei damit gemäss Guinness-Buch der Rekorde das am schnellsten verkaufte Sachbuch aller Zeiten. Auch kommende Woche bleibe das Buch auf Platz 1 der deutschen, österreichischen und Schweizer Bestsellerlisten, so das Verlagshaus.
In dem über 500-seitigen Werk, das der Prinz mithilfe eines Ghostwriters verfasst hat, ist das belastete Verhältnis zu seiner Familie in England ein zentrales Thema. (thu)
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Popstar Justin Bieber hat die Rechte an seinen Songs für 200 Millionen Dollar an den Musik-Investmentfonds Hipgnosis Songs Capital verkauft. Hipgnosis gab am Dienstag das Geschäft mit dem 28-jährigen Sänger von Hits wie «Baby», «Sorry» and «Love Yourself» bekannt, über das seit Wochen spekuliert worden war.
Der von dem Investmentriesen Blackstone gestützte Fonds erwarb die Rechte an allen 290 Songs, die der kanadische Musiker bis Ende 2021 veröffentlicht hat. Einen Kaufpreis nannte Hipgnosis nicht. Informierte Kreise bestätigten der Nachrichtenagentur AFP aber die Summe von 200 Millionen Dollar (rund 185 Millionen Franken).

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Musik-Stars die Rechte an ihren Songs für grosse Summen verkauft, unter ihnen Bob Dylan, Bruce Springsteen, Sting, David Bowie, Shakira und Paul Simon. Das Geschäft ist unter anderem wegen der zunehmenden Nutzung von Streamingplattformen äusserst lukrativ.
Justin Bieber war als Teenager auf der Videoplattform Youtube entdeckt worden und rasch zum Superstar ausgestiegen. Er hat inzwischen weltweit mehr als 150 Millionen Platten verkauft. Auf der Streamingplattform Spotify hat er monatlich 82 Millionen Hörer.
Sky Schweiz nimmt nach den Berichten über den österreichischen Schauspieler Florian Teichtmeister den Spielfilm «Corsage» über Kaiserin Sisi aus dem Streaming-Programm. Der Film ist weiterhin in der Datenbank, aber man kann ihn nicht mehr ausleihen oder kaufen. Auch der Anbieter Blue teilt mit, dass der Film «vorerst» aus seinem Video-on-Demand-Angebot verschwindet.
Mitte Januar ist bekannt geworden, dass Teichtmeister wegen Kinderpornografie-Besitz angeklagt wird. (Lesen Sie hier das Interview mit der «Corsage»-Regisseurin Marie Kreutzer)
SRF teilt auf Anfrage mit, es seien keine Filme oder Fernsehserien im Programm, in denen Florian Teichtmeister mitspiele. Auch bei den Oscar-Nominierungen für den besten fremdsprachigen Film ist «Corsage» seit Dienstag nicht mehr im Rennen. (blu)
Aus dem Rennen um den Ausland-Oscar musste «Drii Winter» im Dezember aussteigen. Doch am Montagabend ist der Film von Michael Koch im Rahmen der 58. Solothurner Filmtage sechsfach für den Schweizer Filmpreis 2023 nominiert worden.
Die schweizerisch-deutsche Koproduktion des gebürtigen Luzerner Regisseurs darf in den Kategorien Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch, Beste Darstellerin, Bester Darsteller, Beste Filmmusik, und Bester Ton auf einen Quartz hoffen, wie das Bundesamt für Kultur an der «Nacht der Nominationen» feierlich bekannt gab.

Mit fünf Nominationen ist «La Ligne» von der französisch-schweizerischen Regisseurin Ursula Meier der zweite grosse Hoffnungsträger. Der Film über weibliche Gewalt stand an der Berlinale 2022 im Wettbewerb um den Goldenen Bären. «Unrueh», mit dem Cyril Schäublin ebenda einen Preis für die beste Regie in der Sektion Encounters gewann, ist für viel Quartz-Trophäen nominiert.
Der Schweizer Filmpreis 2023 findet am 24. März in Genf statt.
Am Sonntagabend sind im Rahmen der 58. Solothurner Filmtage die Schauspielpreise Prix Swissperform 2023 verliehen worden. Die Gewinnerinnen und Gewinner sind David Constantin, Clarina Sierro, Meryl Marty und Lale Yavas.
Die Auszeichnung für die beste Hauptrolle geht an David Constantin, der in der Walliser Polizeikomödie «Tschugger» die Hauptrolle spielt. «Dieser Bax, sexy und total grössenwahnsinnig, verpeilt aber immer mit einem kristallklaren moralischen Kompass ist eine Wucht», urteilte die Jury gemäss Medienmitteilung der Filmtage. Constantin spielt die Figur nicht nur, sondern hat sie als Co-Autor und Co-Regisseur der Produktion auch miterfunden.

Für die beste Nebenrolle wurde Clarina Sierro ausgezeichnet, die in der Westschweizer Krimiserie «Hors Saison» die Rolle der Elise Jacottet spielt. Die Schauspielerin stammt wie Constantin aus dem Wallis und ist eine Newcomerin im Filmgeschäft. Sie spiele die Figur «wie eine Uhrmacherin, die ihr Werkzeug stets mit zartem, aber festem Griff führt», so die Jury.
Die Basler Schauspielerin Meryl Marty, die in «Die Beschatter» ihre erste grosse Rolle ergatterte, durfte den Nachwuchspreis nach Hause nehmen. Die Jury habe ihr gerne zugeschaut, wie sie die Figur der Agotha auf eine kraftvolle Art «hart und zornig gemacht» hat, um zu verbergen, dass diese eigentlich zart und verletzlich sei.
Geschlechtsneutrale Ehrung
Der Spezialpreis ging an Lale Yavas für ihre Leistungen in den Serien «Die Beschatter» und «Neumatt II», wo sie eine Imbissbesitzerin beziehungsweise eine bösartige Filialleiterin spielt. Die Aargauerin habe es in beiden Fällen geschafft, die Figuren «mittels weniger, scharf beobachteter Details zu plastischem Leben zu erwecken», lautete das Juryurteil.
Die Prix-Swissperform-Auszeichnungen sind mit je 10'000 Franken dotiert. Mit ihnen werden seit 2001 Schauspielleistungen in Fernsehformaten gewürdigt. In diesem Jahr wurde erstmals auf die Unterscheidung nach Geschlechtern verzichtet. (sda)
Der einflussreiche amerikanische Singer-Songwriter David Crosby ist tot. Der Musiker («Mr. Tambourine Man») starb im Alter von 81 Jahren «nach langer Krankheit», wie seine Ehefrau dem Magazin «Variety» mitteilte. Auch der TV-Sender NBC bestätigte am Donnerstag den Tod unter Berufung auf eine Quelle nahe der Familie. «Obwohl er nicht mehr hier bei uns ist, wird uns seine Menschlichkeit und freundliche Seele weiterhin leiten und inspirieren. Sein Vermächtnis wird durch seine legendäre Musik weiterleben», hiess es in der Stellungnahme.
Der Sänger und Gitarrist mit dem Walrossbart wurde 1941 in Los Angeles geboren und für seine beiden Bands The Byrds und Crosby, Stills & Nash gleich zwei Mal in die «Rock and Roll Hall of Fame» berufen. Seine Anfänge als Rockmusiker führten ihn gleich in höchste Höhen mit den Byrds, die er zusammen mit Roger McGuinn und Gene Clark gegründet hatte. Von 1964 bis 1967 spielte er fünf Schlüsselalben des US-Folkrocks ein und hatte mehrere Hits (Neben «Mr. Tambourine Man» «Turn! Turn! Turn!» und «So You Want To Be A Rock 'n' Roll Star»).

Streitereien führten zu Crosbys Entlassung. Doch er fiel weich und bildete mit Stephen Stills (Buffalo Springfield) und Graham Nash (The Hollies) alsbald die «Supergroup» Crosby, Stills & Nash (CSN). Zeitweise kam der Kanadier Neil Young als viertes Studio- und Live-Mitglied hinzu, so auch 1969 beim berühmten Woodstock-Festival als CSNY.
Anfang der 70er konzentrierte sich der mit einer wunderbar klaren, hellen Stimme gesegnete Musiker auf sein herausragendes Solo-Debüt «If I Could Only Remember My Name...». Weitere Platten mit den ihm teilweise in Hassliebe verbundenen Weggefährten Stills, Nash und Young folgten eher sporadisch.
Häufig kamen Crosby Rauschgift-Eskapaden und sein ausschweifendes Privatleben in die Quere. Mit wirklich bemerkenswerten Alben trat der Amerikaner erst im gehobenen Alter wieder in Erscheinung. Die fünf zuletzt vorgelegten Solowerke zählen zum Schönsten, Berührendsten und Vornehmsten, was David Crosby in seiner langen Laufbahn gemacht hat – von «Croz» (2014) bis «For Free» (2021) ein beeindruckendes Spätwerk. Vergangenes Jahr hatte Crosby schliesslich verkündet, dass er für Konzerte mittlerweile zu alt sei und ihm die Kraft fehle. (sda)
Obwohl Bundespräsident Alain Berset seinen Besuch kurzfristig absagen musste, eröffnete er die 58. Solothurner Filmtage mit einem persönlichen Grusswort. Via Videobotschaft äusserte er sein Bedauern darüber, die ihm «so liebe Tradition» unterbrechen zu müssen.
Weil die Schneeverhältnisse am Mittwochabend die Reise vom WEF in Davos nach Solothurn verunmöglichte, hielt Carine Bachmann, Direktorin des Bundesamts für Kultur (BAK), die Eröffnungsrede anstelle des Kulturministers. Sie lobte die Schweiz, die zurecht Stolz auf ihr Filmschaffen sein könne und betonte die zunehmende Präsenz heimischer Produktionen an internationalen Festivals.

Eröffnet wird die Schweizer Werkschau mit «This Kind of Hope» von dem schweizerisch-polnischen Regisseur Pawel Siczek. Der in einer Weltpremiere gezeigte Dokumentarfilm ist ein Blick in die Geschichte und Gegenwart von Belarus. Im Zentrum steht Andrei Sannikov, der in den 1990-er Jahren als Diplomat massgeblich an der nuklearen Abrüstung von Belarus beteiligt war und später als Präsident kandidierte. (sda)
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Während zwanzig Jahren hat Heike Munder das Migros Museum der Gegenwartskunst in Zürich geleitet. Anfang Juni wird sie diese Position aufgeben, wie das Museum am Montag mitteilte.
Das Migros Museum für Gegenwartskunst will Munder am 9. Juni offiziell verabschieden. Sie wolle beruflich neue Wege gehen, heisst es zur Begründung. In den darauf folgenden Monaten soll die Organisation «den Fokus auf kollektive Führungsstrukturen legen», schreibt das Museum.

Während der zwei Jahrzehnte unter der Leitung von Munder sei die Sammlung des Museums «stark mit wichtigen Werken» gewachsen. Zudem verweist die Institution, die 1996 gegründet wurde und unter der Ägide des Migros-Kulturprozents steht, auf diverse Projekte und Retrospektiven als auch darauf, dass das Museum unter Munders Leitung früh neue Talente entdeckt habe.
Das Museum für Gegenwartskunst ist derzeit geschlossen. Am 27. Januar wird es mit der neuen Ausstellung «Ragnar Kjartansson – The Visitors und Acts of Friendship» die Tore wieder öffnen. SDA
Der ARD-Sonntagstalk «Anne Will» wird zum Jahresende nach rund 16 Jahren eingestellt. Die 56-Jährige verzichte auf eine Vertragsverlängerung, teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Freitag in Hamburg mit. Über eine Nachfolge für das sonntägliche Format seien der NDR und die ARD in Gesprächen. Details dazu wurden nicht genannt.
Die Talkshow mit Anne Will läuft seit September 2007 im ARD-Hauptprogramm. Will, die bis dahin als Moderatorin für die ARD-«Tagesthemen» gearbeitet hatte, übernahm den zentralen Sendeplatz am Sonntagabend von ihrer Vorgängerin Sabine Christiansen, die den ARD-Polittalk zuvor jahrelang geleitet hatte.

«Anne Will» ist eine der führenden Polittalkshows im deutschen Fernsehen. Nach Angaben des NDR, der bei der Herstellung der Sendung mit Wills eigener Produktionsfirma kooperiert, erreichte sie 2022 im Mittel mehr als 3,6 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 15,1 Prozent.
«Ich habe die Sendung immer ausserordentlich gerne gemacht und bin unendlich dankbar für das Vertrauen in meine journalistische Arbeit und den grossen Erfolg unserer Sendung», erklärte Will nun. Sie werde ihren laufenden Vertrag «mit unvermindertem Engagement und grosser Freude» erfüllen, wolle ihn aber nicht verlängern. 2024 sei ein «Neustart» mit anderen Projekten angesagt. (afp)
Lisa Marie Presley, die einzige Tochter der Rock’n'Roll-Legende Elvis Presley (1935 – 1977), ist im Alter von 54 Jahren in Kalifornien gestorben. «Schweren Herzens» müsse sie den Tod ihrer «wunderschönen» Tochter mitteilen, zitierte die US-Zeitschrift «People» am Donnerstagabend (Ortszeit) aus einem Statement ihrer Mutter Priscilla Presley (77). Wenige Stunden zuvor hatte die Schauspielerin in ihren sozialen Medien mitgeteilt, dass Lisa Marie in ein Krankenhaus eingeliefert worden sei. Weitere Angaben zu dem medizinischen Notfall machte sie zunächst nicht.

Nach US-Medienberichten soll Lisa Marie Presley in ihrem Haus im kalifornischen Calabasas möglicherweise einen Herzstillstand erlitten haben. Sanitäter hätten eine Reanimation durchgeführt, schrieb das Promi-Portal «TMZ.com». Das Sheriffs-Büro im Bezirk Los Angeles bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass am Donnerstagvormittag (Ortszeit) ein entsprechender Notruf aus Calabasas eingegangen sei.
Lisa Marie und Priscilla Presley hatten Dienstagabend noch gemeinsam in Los Angeles die Golden-Globe-Gala besucht, wo der Schauspieler Austin Butler für seine Hauptrolle in dem Biopic «Elvis» den Globe als bester Drama-Darsteller gewann.
Die vierfach geschiedene Sängerin Lisa Marie Presley hat 14-jährige Zwillingstöchter und eine erwachsene Tochter, Schauspielerin Riley Keough (33). Ihr Sohn Benjamin Keough war 2020 im Alter von 27 Jahren gestorben. (sda)
Der schweizerisch-brasilianische Künstler Guerreiro do Divino Amor wird 2024 an der 60. Kunstbiennale in Venedig den Schweizer Pavillon gestalten. Sein monumentales Projekt beschäftigt sich mit den Bildwelten politischer Mythologien.

«Super Superior Civilizations» heisst seine Installation, mit der er den Schweizer Pavillon bespielen wird. Er arbeitet dafür mit dem Kurator Andrea Bellini zusammen, wie die Kulturstiftung Pro Helvetia am Donnerstag bekannt gab.
Guerreiro do Divino Amor wurde 1983 in Genf geboren; heute lebt und arbeitet er vorwiegend in Rio de Janeiro. Bellini leitet derzeit in Genf das Centre d’Art Contemporain und die Biennale de l’Image en Mouvement.
Guerreiro do Divino Amor war einer von fünf Künstlerinnen und Künstlern, die Projektideen für die Ausstellung im Schweizer Pavillon eingereicht hatten. Die Jury habe sich einstimmig für ihn entschieden. Die 60. Internationale Kunstausstellung «La Biennale di Venezia» findet vom 20. April bis 24. November 2024 statt. (sda)
Er galt als «Gitarrengott» und spielte mit den prominentesten Musikern zusammen – nun ist der britische Musiker Jeff Beck tot. Er sei im Alter von 78 Jahren plötzlich an bakterieller Meningitis gestorben, teilte seine Familie am Mittwochabend mit. Beck galt als einer der einflussreichsten Gitarristen der Geschichte. «Niemand hat Gitarre gespielt wie Jeff», twitterte Kiss-Gitarrist Gene Simmons. Die BBC lobte: «Sein Ton, seine Präsenz und vor allem seine Lautstärke haben die Gitarrenmusik in den 1960er Jahren neu definiert und Bewegungen wie Heavy Metal, Jazz-Rock und sogar Punk beeinflusst.»
Noch im Sommer hatte Beck gemeinsam mit Hollywood-Star Johnny Depp ein Album veröffentlicht und anschliessend eine Tournee gespielt.
Geboren am 24. Juni 1944 in einem südlichen Vorort von London, wollte seine Mutter, dass Geoffrey Beck, wie er eigentlich hiess, Klavierspielen lernte. Aber der junge Jeff war so fasziniert von den amerikanischen Rock-n›-Roll- und Blues-Legenden, dass er sich eine Gitarre aus Zigarrenkisten baute. Mit seinen Eltern gab es deshalb viele Auseinandersetzungen, wie sich der Musiker später in der Musikzeitschrift «Rolling Stone» erinnerte. Aufgehalten hätten sie ihn aber nicht. «Ich nehme an, sie dachten, ‹Wenn er die Gitarre hat, geht er wenigstens nicht raus, um zu stehlen›», sagte er. «Die einzigen Freunde, die ich hatte, waren ziemlich zwielichtig.»
Beck spielte mit verschiedenen Bands in und um London, bis ihn Jimmy Page 1965 den Yardbirds als Nachfolger ihres Gitarristen Eric Clapton empfahl. Beck galt als Saiten-Zauberer, der bisher ungehörte Sounds mit Fingerfertigkeit, technischen Tricks und Raffinessen erzeugte. Avantgarde- und experimentelle Klänge hatten es ihm angetan – «ich machte die seltsamsten Geräusche, die ich konnte», sagte er später. «Darum geht es doch, oder? Regeln sind mir egal.»
Beck prägte die unverwechselbaren Riffs der bekanntesten Yardbirds-Hits «Over Under Sideways Down» und «Shapes of Things». 1966 stiess Page als zweiter Leadgitarrist dazu und übernahm, als sich Beck während einer US-Tour mit der Band überwarf. Es war die erste einer Reihe von unberechenbaren Entscheidungen, die dazu führten, dass er trotz musikalischer Brillanz nie zum Megastar aufstieg.
Danach spielte Beck mit Ausnahmemusikern wie Rod Stewart zusammen und schaffte es mit den Singles «Hi Ho Silver Lining» und «Tallyman» in die britischen Charts. Doch bereits nach zwei Alben als Jeff Beck Group und nur drei Wochen vor ihrem geplanten Auftritt in Woodstock löste er seine Band auf.
Später arbeitete er in unterschiedlichen Formationen mit Mick Jagger, Roger Waters, Brian May, Paul Rodgers und Stevie Wonder zusammen sowie mit Tina Turner an ihrem «Private Dancer»-Album. Dabei spielte er sich virtuos durch die unterschiedlichsten Musikstile von Heavy Blues über Pop bis Rock, Funk, Trance und natürlich Jazz. Nur eines blieb: Er erfand den Sound immer wieder neu. Zwei Mal wurde er in die «Rock & Roll Hall of Fame» aufgenommen, 1992 für seine Leistungen mit den Yardbirds und 2009 als Solist. Zudem erhielt er acht Grammys.
Beck habe «einen starken Einfluss auf mich und viele andere», twitterte Genesis-Gitarrist Steve Hackett. Sein Tod sei eine niederschmetternde Nachricht. «Er liess die elektrische Gitarre singen.» Rolling-Stones-Frontman Mick Jagger bezeichnete Beck als «einen der grossartigsten Gitarristen der Welt». Rocklegende Ozzy Osborne betonte, es sei eine Ehre gewesen, Beck zu kennen und mit ihm zu spielen. Sänger Paul Young würdigte Beck als «Gitarrist der Gitarristen». Tony Iommi von Black Sabbath lobte Beck als «aussergewöhnliche Ikone, genialen Gitarristen». Es werde nie wieder einen Musiker wie ihn geben. Und Rod Stewart schrieb: «Jeff Beck war von einem anderen Planeten.». (sda)
Das deutsche Model Tatjana Patitz ist im Alter von 56 Jahren an Brustkrebs gestorben. Ihre Agentin, Corinne Nicolas, gab die Todesursache am Mittwochnachmittag bekannt. Zuvor hatte die Model-Agentur in New York der Deutschen Presse-Agentur den Tod der in Hamburg geborenen Patitz bestätigt. Demnach starb sie am Mittwochmorgen in ihrer kalifornischen Wahlheimat. Sie hinterlässt einen Sohn, ihre Schwester und ihre Eltern, wie es in der Mitteilung heisst. (Lesen Sie hier unseren Nachruf.)

Gemeinsam mit Kolleginnen wie Cindy Crawford und Naomi Campbell gehörte Patitz zu den erfolgreichsten Supermodels der 80er und 90er Jahre. Sie zierte die Titelseiten zahlreicher grosser Modemagazine, war im berühmten Musikvideo von George Michael zu dessen Hit «Freedom» zu sehen und wurde vor allem auch durch Bilder von Star-Fotograf Peter Lindbergh bekannt.
Kolleginnen wie Claudia Schiffer, Cindy Crawford und Helena Christensen bekundeten am Mittwoch ihre Trauer. «Sie war ein echtes Mitglied der Supermodel-Gang und es ist schwer zu verstehen, dass jemand so jung von uns gegangen ist», schrieb Schiffer (52) auf Instagram. «Es war eine Freude, mit ihr zu arbeiten». Sie seien «Babys in der Modebranche» gewesen und quasi zusammen aufgewachsen, schrieb Crawford (56) zu gemeinsamen Fotos der jungen Models auf Instagram. Patitz sei sensibel, liebenswürdig und neugierig gewesen, mit unvergesslich durchdringenden Augen.
Christensen (54) erinnerte an Patitz› «göttlichen Geist». Sie hätten viel zusammen gelacht und sich über ihre gemeinsame Liebe zur Natur verbunden gefühlt. Der Tod von Patitz stimme sie «tief traurig», schrieb die Stiftung des Star-Fotografen Peter Lindbergh (1944-2019). Erinnert werden müsse an ihre «Güte, innere Schönheit und herausragende Intelligenz».
Patitz wurde am 25. März 1966 als Tochter einer estnischen Mutter und eines deutschen Vaters in Hamburg geboren und wuchs in Schweden auf. Später zog sie nach Kalifornien in den Küstenort Malibu und bekam auch einige Filmrollen. Aus einer geschiedenen Ehe mit einem Geschäftsmann hatte Patitz einen Sohn. (sda)

Das Moderationsteam der «Tagesschau» erhält Zuwachs: Florence Fischer wechselt von der SRF-Inlandredaktion zum News-Flagschiff, sie wird ab Februar jeweils die Mittags- und Vorabendausgaben präsentieren. Fischer löst Penelope Kühnis ab, die sich entschieden hat, hinter die Kamera zu wechseln.
Florence Fischer war von 2011 bis 2022 beim Radio, wo sie für SRF3 moderierte. Sie war auch schon am Fernsehen zu sehen: 2016 reiste sie für SRF Sport an der Fussball-Europameisterschaft in Frankreich im Format «Florence en France» durch das Land. Vor ihrer neuen Aufgabe empfinde sie «grossen Respekt», sagt Fischer. Sie freue sich, die Herausforderung anzunehmen. (fim)
Nach Angaben seines Verlages sind Prinz Harrys Memoiren in Grossbritannien bereits 400 000 mal verkauft worden. Das teilte Penguin Random House am Dienstagnachmittag mit. Die Autobiografie «Spare» (Deutsch: «Reserve») war am Morgen erschienen.
Zu den verkauften Exemplaren zählen neben den Hardcover-Ausgaben auch E-Books und Hörbücher. «Wir haben immer gewusst, dass dieses Buch fliegen würde, aber es übertrifft sogar unsere optimistischsten Erwartungen», sagte Larry Finlay, Geschäftsführer des Verlages. «Soweit wir wissen, sind die einzigen Bücher, die sich am ersten Tag mehr verkauft haben, die mit dem anderen Harry (Potter).» (sda)
Die US-Rockband Foo Fighters will zum ersten Mal seit dem Tod ihres Schlagzeugers wieder an US-Festivals teilnehmen. Die Band tritt als Headliner bei den Veranstaltungen «Sonic Temple», «Boston Calling» und «Bonnaroo» im Mai und Juni auf.

Das teilten die Musiker auf ihrem Twitter-Account mit. Ende des Jahres hatte die Band bekanntgegeben, weiter gemeinsam Musik machen zu wollen, nachdem der Schlagzeuger Taylor Hawkins im März 2022 gestorben war.
«In den letzten 27 Jahren haben unsere Fans eine weltweite Gemeinschaft aufgebaut, ein hingebungsvolles Unterstützungssystem, das uns allen geholfen hat, die dunkelsten Zeiten gemeinsam zu überstehen», hiess es in dem Statement vom 31. Dezember. «Ohne Taylor wären wir nie die Band geworden, die wir waren – und ohne Taylor wissen wir, dass wir in Zukunft eine andere Band sein werden.»
Wer künftig Hawkins' Platz am Schlagzeug einnehmen soll, teilte die Band noch nicht mit. (sda)
Die Uffizien in Florenz erhöhen wegen der steigenden Energiekosten den Eintrittspreis. In der Hochsaison von März bis Ende November wird der reguläre Eintritt in das weltberühmte Museum nun 25 Euro statt wie bisher 20 Euro kosten, wie die Uffizien am Dienstag mitteilten. Die Preiserhöhung sei beschlossen und vom italienischen Kulturminister Gennaro Sangiuliano abgesegnet worden, um den Kostenanstieg zu «bewältigen».
Die Preise in der Nebensaison, für ermässigte Tickets und Jahreskarten bleiben den Angaben zufolge aber unverändert. In der Hauptsaison bieten die Uffizien zudem einen günstigeren Eintrittspreis von 19 Euro für Frühaufsteher an, die das Museum vor 8.55 Uhr besuchen. (AFP)
Die Punk-Legende Johnny Rotten bewirbt sich um die Teilnahme am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC). Rottens Rockband Public Image Ltd nimmt an der irischen Vorentscheidung für den ESC teil, wie die irische Rundfunkanstalt RTE am Montag meldete. Rotten war der Leadsänger der ebenso bahnbrechenden wie skandalträchtigen Punkband Sex Pistols der 1970er Jahre.
Der 66-jährige Musiker mit dem bürgerlichen Namen John Lydon wurde in London geboren, seine Eltern stammten jedoch beide aus Irland. Public Image Ltd gründete er 1978, nachdem er sich von den Sex Pistols getrennt hatte. Die heutige Band der einstigen Punk-Ikone kündigte an, sie werde beim ESC-Vorentscheid den Song «Hawaii» für Rottens Ehefrau vortragen, mit der er seit fast 50 Jahren verheiratet ist und die an Alzheimer leidet.
Die Gruppe beschrieb es als «ein nachdenkliches, persönliches und dennoch universelles Liebeslied, das bei vielen Anklang finden wird.»
Über den Vertreter Irlands beim ESC werden irische und internationale Experten sowie eine Publikumsabstimmung im Februar entscheiden. Public Image Ltd tritt dabei gegen fünf Konkurrenten an. Das ESC-Finale findet dann am 13. Mai in Liverpool statt.

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