Mit Glück, Kampf und Kopf
GC arbeitet sich zu einem 2:1 in Aarau – Basic und Ben Khalifa treffen in einem wilden Spiel.
Uli Forte versuchte sich am Vortag als Prophet. Hitzig, heiss und unangenehm werde es, sagte der Trainer von GC, wie das im Brügglifeld eben so sei. 7650 Zuschauer füllen an diesem Freitag das kleine, verwitterte Stadion im Aarauer Villenviertel, sie sorgen für einen schönen Rahmen und gute Stimmung. Spielerisch hochstehend ist es nicht, was Aarau und GC ihnen bieten, es ist noch immer die Challenge League, die auf dem Programm steht. Die Fehlerquellen sind gross, links wie rechts.
Doch es ist ein Match, der während 94 Minuten keine Langeweile kennt, er wird hart umkämpft geführt. Schüsse an Latte und Pfosten, neun Verwarnungen, annullierte Tore, viele Fouls, viel Leidenschaft, viel Willen, drei Tore, ein Ausgang, der bis in die letzte Sekunde offen ist – so ist das an diesem Abend.
Am Ende gilt, dass die Grasshoppers ihre erste richtige Probe nach dem Abstieg bestanden haben. Aarau bringt mehr Qualität auf den Platz, als das in den ersten beiden Runden Stade Lausanne-Ouchy und Wil tun konnten; Aarau ist am Anfang besser und kombiniert sich so durch die Zürcher Defensive, dass Misic den Ball in die hintere hohe Ecke schlenzt. Es ist ein herrliches Tor nach einer Viertelstunde, es hat nur den Fehler, dass es nicht zählt. Der Linienrichter sieht ein Offside, wo keines ist.
GC hat ein erstes Mal das Glück, das die Zürcher bis am Ende nicht mehr verlassen wird. Marco Schneuwly bringt nach 38 Minuten fertig, den Ball aus fünf Metern nicht an Cvetkovic vorbeizubringen, der auf der Torlinie klären kann. Diese verpasste Chance passt zum missratenen Auftritt des Routiniers.
Die Zürcher Effizienz
In der Offensive bleibt es für die Zürcher bis zur Pause bei einem Lattenschuss von Alves, danach drehen sie auf und belegen ihre Effizienz, die sie schon beim 2:1 gegen Lausanne-Ouchy und beim 1:0 in Wil besassen. 50. Minute: Corner Pusic, Kopfball Basic aus fünf Metern, 1:0. 62. Minute: Corner Pusic, Kopfball Ben Khalifa, 2:0. Die Aarauer Abwehr, inklusive des 18-jährigen Goalies Ammeter, sieht zweimal nicht gerade überzeugend aus.
Die Aarauer lassen trotzdem nicht nach, im Gegenteil, sie drängen weiter nach vorne. Pepsi trifft den Pfosten, ehe Zverotic, dem Captain, das Anschlusstor gelingt. Eine knappe halbe Stunde bleibt noch zu spielen, und GC hat nicht nur Salvi im Tor, der erneut ein Rückhalt ist, GC hat auch die Latte auf seiner Seite. In der 75. Minute landet ein Kopfball von Alounga, einem 17-jährigen Kameruner, an der Torumrandung.
Es ist lange her, dass die Grasshoppers drei Meisterschaftsspiele in Folge gewannen. Das war im Frühjahr 2017, als noch Caio und Munas Dabbur zu den zentralen Spielern gehörten. Jetzt heissen die Führungskräfte Salvi, Basic, Salatic und Ben Khalifa. Keiner ist in Aarau besser als Marko Basic im Abwehrzentrum, Captain Salatic ist sicherer als in den ersten Runden, Ben Khalifa erzielt immerhin erneut ein wichtiges Goal. Neun Punkte und 5:2 Tore sind der perfekte Start für GC. Forte tut trotzdem gut daran, nicht schon euphorisch zu werden. «Es ist noch ein langer, sehr langer Weg», sagt er, «es ist nicht alles gut.»
Aarau - GC 1:2 (0:0)
7650 Zuschauer. – SR Schnyder. – Tore: 50. Basic 0:1. 62. Ben Khalifa 0:2. 65. Zverotic 1:2. Aarau:Ammeter; Giger, Thaler, Schindelholz (82. Leo), Thiesson (85. Mehidic); Pepsi, Zverotic; Schneuwly (81. Rossini), Neumayr, Misic; Maierhofer (70. Alounga).GC: Salvi; Arigoni, Basic, Cvetkovic, Cabral; Salatic, Njie; Pusic (90. Morandi), Alves (69. Diani), Gjorgjev; Ben Khalifa (82. Avdijaj).
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